"Es ist ein Horrorfilm": Hellboy-Schöpfer schwärmt vom Drehbuch zum neuen Reboot

David Harbour in Hellboy – Call of Darkness © 2019 Lionsgate

Quelle: Variety

Ende des Monats beginnen in Bulgarien die Dreharbeiten zum zweiten Hellboy-Reboot innerhalb von vier Jahren. Es ist wirklich nachvollziehbar, dass diese Meldung viele Filmfans, insbesondere diejenigen, die lange vergeblich auf einen dritten Hellboy-Film von Guillermo del Toro mit Ron Perlman hofften, die Augenbrauen skeptisch hochziehen lässt. Brauchen wir wirklich ein weiteres Hellboy-Reboot, und das auch noch von den gleichen Produzenten wie der 2019 gefloppte Hellboy – Call of Darkness?

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Die Skepsis kann man niemandem verübeln, doch etwas ist diesmal anders. Hellboy-Schöpfer Mike Mignola, der nie mit del Toros visuell opulenten, aber jugendfreien Adaptionen seiner düsteren Comics zufrieden war und dessen Hoffnungen auf eine vorlagengetreue Adaption mit dem letzten Film ebenfalls enttäuscht wurden, sorgt diesmal selbst dafür, dass der neue Hellboy-Film nach seinen Vorstellungen entsteht. Mignola schrieb das Drehbuch zu Hellboy: The Crooked Man zusammen mit seinem gelegentlichen Comic-Co-Autor Chris Golden. Der Film basiert auf der gleichnamigen Comicreihe, die 2008 zum Kinostart von Guillermo del Toros Hellboy II: Die Goldene Armee erschienen ist.

Regisseur Brian Taylor, am besten bekannt für die hektischen Actioner Crank und Gamer, wird Hellboy: The Crooked Man inszenieren und hat das Drehbuch von Mignola und Golden ebenfalls etwas überarbeitet, jedoch zu Mignolas vollster Zufriedenheit, denn in einem neuen Interview mit Variety schwärmteder Comicautor, dass The Crooked Man endlich der düstere, R-rated-Horrorfilm sein wird, den er sich für Hellboy schon immer gewünscht hat: (aus dem Englischen)

Seine (Brian Taylors) Absicht ist es, einen Horrorfilm zu machen, also wird das cool sein. Das wird interessant sein. Ich habe den neusten Drehbuchentwurf gestern gelesen und ja, es ist definitiv R-rated. Es ist das erste Hellboy-Drehbuch, das ich gelesen habe und dachte: "Oh, es ist ein Horrorfilm." So wie ich das wollte. Taylor hat nicht den Ruf eines Horrorregisseurs. Aber bislang hatten wir zwei Horrorregisseure, die Hellboy-Filme gedreht haben, und keiner der Filme war ein Horrorfilm.

So ganz stimmt das nicht, denn auch Taylor ist im Horrorgenre kein unbeschriebenes Blatt und drehte den Exorzismus-Streifen The Vatican Tapes. Aber natürlich hat er in dem Genre nicht den Ruf eines Guillermo del Toro oder eines Neil Marshall.

Jack Kesy (Deadpool 2) tritt in The Crooked Man als Hellboy in Perlmans und David Harbours Fußstapfen. In dem Film stranden Hellboy und ein unerfahrener BPRD-Agent in der ländlichen Appalachen-Gegend der 1950er Jahre. Dort stoßen sie auf eine Gemeinde, die von Hexen und einem lokalen Teufel mit einer besorgniserregenden Verbindung zu Hellboys Vergangenheit regiert wird, namens The Crooked Man. In den Comics war The Crooked Man eigentlich ein Kriegsprofiteur und Geizkragen aus dem 18. Jahrhundert namens Jeremiah Witkins, der für seine Verbrechen gehängt wurde, jedoch als Dämon aus der Hölle zurückgekehrt ist.

In den Comics sind die Hauptfiguren neben Hellboy Tom Ferrell, ein Mann, der dem Crooked Man einst seine Seele verkauft hat und seine Sünden wiedergutmachen will, und Cora, eine junge Hexe. Cora wird nicht Teil des kommenden Films sein, dafür aber ein brandneuer Charakter, den Mignola für den Film erschaffen hat: die Parapsychologin Bobbie Jo Song, die eine gefährliche Spinne beim BRPD abliefern muss und Hellboys Hilfe benötigt. Jefferson White ("Yellowstone") spielt Tom Ferrell und Adeline Rudolph ("Chilling Adventures of Sabrina") wurde als Bobbie Jo Song besetzt.

Mignola erklärte auch, weshalb sich "The Crooked Man" perfekt als Vorlage für einen neuen Hellboy-Film eignet:

Seit Jahren sagen wir, dass wenn man einen Hellboy-Film macht, man ihn klein machen sollte. Und die perfekte Vorlage dazu ist "The Crooked Man", meine persönliche Lieblingsgeschichte von Hellboy. Ich denke, es ist eins der besten Dinge, die ich je geschrieben habe. Es ist wunderschön illustriert von Richard Corben und es ist eine solide Geschichte, die nicht eine Million unterschiedlicher Charaktere enthält. Alle waren sich von Anfang an einig: "Ja, wir wollen diese Geschichte adaptieren." Budget-technisch ist das auch gut, denn diese Geschichte lässt sich mit niedrigerem Budget umsetzen. Es ist keine Origin-Geschichte von Hellboy. Hellboy rettet darin nicht die Welt. Es ist nicht riesig. Es ist eine subtile, düstere, kleine Folk-Horror-Geschichte.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich diese Beschreibung nicht sehr neugierig auf den Film macht. So sehr ich mir auch Hellboy 3 von del Toro und mit Perlman gewünscht hätte, denke ich, dass auch die Version, die Mignola beschreibt, großes Potenzial hat.

Werdet Ihr Hellboy: The Crooked Man eine Chance geben?

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