Jamie Clayton in Hellraiser © 2022 Spyglass Media Group
Quelle: Paramount+
Während David Bruckners Remake bzw. Reboot von Clive Barkers Horrorklassiker Hellraiser in den USA bereits letzten September seine Premiere auf dem Fantastic Fest gefeiert hat und im Folgemonat per Stream über Hulu verfügbar gemacht wurde, musste man hierzulande bislang auf eine Veröffentlichung warten. Doch das hat bald endlich ein Ende, denn nach einem physischen DVD-Release in Großbritannien am 27. März wird das Werk am 15. April seinen deutschen Start erfahren. Leider jedoch nicht im Kino, sondern über den Streamingdienst Paramount+, der sich zunehmend als weitere Heim-Größe etabliert.
Der Film, der erstmals Jamie Clayton in der Rolle des ikonischen Höllenpriesters Pinhead zeigt, ist inhaltlich streng genommen weder ein richtiges Remake noch Reboot, sondern kann abseits aller vorherigen Produktionen als eigenständige Geschichte im Hellraiser-Universum betrachtet werden. Dass Bruckner ein großartiges Gespür für düstere Atmosphäre besitzt, kann er hier nach seinem intensiven The House at Night (OT: The Night House) abermals unter Beweis stellen. Puristen mögen den Mangel an ausgewalztem Gore und S/M-Elementen und die in den Vordergrund gerückten Mystery-Anleihen kritisieren, doch letztlich ist dies der wohl frischeste und inszenatorisch bemerkenswerteste Beitrag zum Franchise seit mindestens dem zweiten Teil (für mich sogar seit dem Original). Anstelle der Überhand nehmenden Effekthascherei und absurden Ideen vieler der Sequels rücken Bruckner und seine Autoren Ben Collins und Luke Piotrowski (The House at Night, Super Dark Times) wieder ein Gefühl von Bedrohung und Gänsehaut und den Ansatz, die Mythologie hinter der gefährlichen Puzzlebox weiter zu ergründen, ins Zentrum.
Die Haupt-Protagonistin ist diesmal die sich von ihrer Drogensucht rehabilitierende Riley (Odessa A’zion), der nach einem Einbruch in ein Lager besagte Box in die Hände fällt und deren Bruder anschließend auf mysteriöse Weise verschwindet. Bei ihrer Suche stößt sie auf die seltsame Geschichte eines ebenfalls verschollenen Geschäftsmanns und trifft auf die sadistischen Zenobiten, die von ihr ein Blutopfer verlangen.
Als Produzent fungiert neben David S. Goyer (der auch die Story-Vorlage beigesteuert hat) wieder Hellraiser-Schöpfer und Horrorlegende Clive Barker, der mit seinem Namen für Qualität und gegen ein weiteres schnell runtergekurbeltes Produkt bürgt.
Wer von Euch wird sich Hellraiser auf Paramount+ ansehen?