© Walt Disney Studios
Quelle: Deadline
Nachdem der britische Regisseur Guy Ritchie mit Sherlock Holmes, dessen Fortsetzung und der Realverfilmung von Disneys Aladdin große Hollywood-Erfolge feiern konnte, nahm er sich zunächst eine Auszeit von großen Blockbustern und kehrte zu kleineren Action- und Crime-Filmen zurück, mit denen seine Karriere ursprünglich begonnen hat. Mit The Gentlemen wandelte er auf den Spuren von Bube, Dame, König, GrAS, Cash Truck brachte ihn mit seinem früheren Stammdarsteller Jason Statham zusammen und deren nächste Zusammenarbeit Operation Fortune ist bereits abgedreht und wartet auf ihre Veröffentlichung. Auch ein weiterer, noch unbetitelter Actionthriller von Ritchie mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle ist bereits im Kasten.
Jetzt scheint Ritchie jedoch wieder bereit zu sein, wieder im Big-Budget-Sandkasten zu spielen. Nach dem fulminanten Erfolg von Aladdin, der mit einem Einspiel von mehr als einer Milliarde US-Dollar zum dritterfolgreichsten unter Disneys Neuverfilmungen der eigenen Zeichentrickklassiker (nach Der König der Löwen und Die Schöne und das Biest) wurde, wird Ritchie die Realverfilmung eines weiteren Animationsfilms aus Disneys Renaissance-Phase in den Neunzigern inszenieren: Hercules. Dabei bekommt er namhafte Unterstützung, denn Avengers-Regisseure Joe und Anthony Russo werden die Hercules-Realverfilmung produzieren. Dave Callaham (The Expendables) schrieb die erste Drehbuchfassung, doch es wird aktuell nach neuen Autoren für die Überarbeitung von Callahams Entwurf gesucht.
Hercules kam 1997 in die Kinos und ist von der Legende von Herakles inspiriert – allerdings mit einigen größeren Freiheiten im Hinblick auf die griechische Mythologie, die dem Film zugrundeliegt. So ist Hercules darin der Göttersohn von Zeus und Hera und nicht das Produkt von Zeus' Affäre mit einer menschlichen Frau.
Hercules war der achte Film aus der Disney-Renaissance, die 1989 mit Arielle – Die kleine Meerjungfrau begann und bis 1999 andauerte. In diesem Zeitraum wurden insgesamt zehn Disney-Zeichentrickfilme veröffentlicht, darunter die größten modernen Klassiker des Studios, die Disney wieder zur führenden Animationsschmiede Hollywoods gemacht haben. Vier dieser Filme – Die Schöne und das Biest, Aladdin, Der König der Löwen und Mulan – wurden in den letzten Jahren bereits als Realverfilmungen (bzw. CGI-Remakes im Falle von Der König der Löwen) neu adaptiert. Auch eine Realverfilmung von Arielle ist bereits abgedreht und kommt nächstes Jahr in die Kinos.
Von den verbleibenden fünf Filmen ist neben Hercules auch eine Realverfilmung von Der Glöckner von Notre Dame schon angekündigt. Ich bezweifle, dass Bernard und Bianca im Känguruland, der ebenfalls in den Zeitraum veröffentlicht wurde, eine Neuadaption erhalten wird, und eine Realverfilmung von Disneys Pocahontas erscheint trotz des großen Erfolgs des Originalfilms aufgrund veränderter Sensibilitäten und einiger verfälschter geschichtlicher Darstellungen sehr unwahrscheinlich. Dann bleibt nur noch Disneys Tarzan, der letzte Zeichentrickfilm aus Disneys Renaissance, der 1999 in die Kinos kam. Ich kann mir gut vorstellen, dass er eines Tages auch für eine Neuadaption in Angriff genommen werden wird.
Neben den bereits genannten Projekten plant Disney auch Realverfilmungen von Der Zauberer und die Hexe, Lilo & Stitch, Robin Hood und Aristocats. Zudem sind Fortsetzungen zu Cruella, Der König der Löwen und Aladdin in Arbeit. Ob Ritchie für letztere als Regisseur zurückkehren wird, ist noch nicht bekannt. Sein Aladdin war bis Cruella meine liebste Neuadaption eines Disney-Zeichentrickfilms, auch wenn die Vorlage dennoch überlegen bleibt.
Freut Ihr Euch auf die Realverfilmung von Hercules und wen könnt Ihr Euch in der Titelrolle und als Hades vorstellen?