Here: Forrest-Gump-Reunion kommt zu Amazon Prime

Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten, Falsches Spiel mit Roger Rabbit, Zurück in die Zukunft, Forrest Gump, Contact: In den Achtzigern und Neunzigern war Robert Zemeckis neben Steven Spielberg der erfolgreichste Regisseur Hollywoods, der hochwertige Unterhaltung für die Massen produziert hat. Mit Forrest Gump gipfelte seine Karriere. Die Tragikomödie über einen herzensguten, vielseitig talentierten, aber intellektuell benachteiligten Mann wurde zu einem kulturellen Phänomen, spielte fast $700 Millionen an den Kinokassen ein und gewann sechs Oscars, darunter als bester Film, für Zemeckis' Regie und Tom Hanks' zweiten Hauptdarsteller-Oscar in Folge (nach Philadelphia).

Zemeckis' letztes richtig gutes Jahr war 2000, als mit Cast Away – Verschollen und Schatten der Wahrheit gleich zwei von ihm inszenierte Kritiker- und Publikumshits in die Kinos kamen. Seitdem fluktuiert Zemeckis' Regiekarriere stark. Seine Ausflüge in die Welt von Motion-Capture-Animationsfilmen mit Der Polarexpress, Disneys Eine Weihnachtsgeschichte und Beowulf und seine frühen Experimente mit 3D polarisierten das Publikum, insbesondere weil die Technologie trotz Zemeckis' bester Bemühungen damals nicht ausgereift war. Zemeckis' Rückkehr zu Realfilmen mit dem Denzel-Washington-Drama Flight war ein solider Erfolg und im Prinzip sein einziger kommerziell erfolgreicher Film in den letzten 20 Jahren. Mit The Walk, Allied – Vertraute Fremde, Willkommen in Marwen, dem Hexen-hexen-Remake und der Pinocchio-Realverfilmung folgten für Zemeckis ein Flop nach dem anderen. Den guten Willen, den er sich bei den Kritikern und den Zuschauern aufgebaut hat, hat er nach und nach eingebüßt.

Nach mehr als zehn Jahren Flaute waren die Hoffnungen groß auf Zemeckis' Comeback mit Here, der Verfilmung der gleichnamigen Graphic Novel von Richard McGuire. Nachdem Hexen hexen (wegen Corona) und Pinocchio direkt im Stream erschienen sind, war Here Zemeckis' erster Film seit sechs Jahren, der in die Kinos kam. Besonders groß war das Interesse im Vorfeld, weil Here Zemeckis mit seinen Forrest-Gump-Stars Tom Hanks und Robin Wright, die wieder ein Paar verkörpern, sowie dem Forrest-Gump-Drehbuchautor Eric Roth zusammengebracht hat. Im experimentellen Drama bleibt die Kamera statisch auf einen bestimmten Raum gerichtet und die episodenhafte Handlung erstreckt sich von der Dinosaurier-Zeit bis in die Gegenwart. Hauptsächlich spielt sie im Wohnzimmer eines Hauses, das 1902 auf dem Land erreichtet wurde und den verschiedenen Menschen, die es über die Jahre bewohnen.

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Neugierig? Die meisten Kinogänger:innen waren es eher nicht. Ein Film wie Here ist auf positive Kritiken angewiesen, um das Interesse zu wecken, doch er wurde zerrissen, die Charaktere und ihre Dialoge wurden als blass und banal beschrieben, der Film selbst als sentimental und emotional manipulativ, die digitale Verjüngung von Hanks und Wright eher als ablenkend. Als Here letztes Jahr in die Kinos kam, zeigte das Publikum ihm die kalte Schulter. Er ging sang- und klanglos an den Kinokassen unter und setzte Zemeckis' Pechsträhne fort.

Dabei ist Here durchaus einen Blick wert. Ja, der Film ist sentimental und mit Forrest Gump braucht man ihn gar nicht erst zu vergleichen, doch er hat auch wirklich bewegende Momente und mehr Tiefe, als ihm zugestanden wurde. Wer also einen Blick riskieren möchte und den Film während seiner kurzen Kinoauswertung letzten Dezember verpasst hat, bekommt ab morgen, dem 27. Februar, im Abo von Amazon Prime dazu die Gelegenheit.

Als Einstimmung haben wir den deutschen Trailer für Euch:

Quelle: Amazon Prime Video Deutschland

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