Christopher Lambert in Highlander (1986) © Cannon Films
Quelle: Discussing Film
Es kann nur einen geben! Na ja, oder auch fünf, plus TV-Serie, Spin-Off-Serie, Zeichentrickserie und Animationsfilme. Bei Highlander hat man es mit der Tagline nie so genau genommen.
Nachdem das Franchise mit dem unsäglichen Highlander: The Source endgültig in der Versenkung verschwunden war, planen Summit Entertainment und später Lionsgate seit mehr als einem Jahrzehnt, den Kultfilm mit einem Remake bzw. Reboot zurückzubringen. Mehrere Regisseure (Justin Lin, Juan Carlos Fresnadillo, Cedric Nicolas-Troyan) haben sich die Zähne an einer Neuauflage ausgebissen und sie verlassen. Ryan Reynolds war mal im Gespräch für die Hauptrolle und zwischenzeitlich wurde Dave Bautista als Bösewicht Kurgan besetzt. Alle diese Pläne haben sich aber immer wieder in nichts aufgelöst.
Seit fast vier Jahren ist es John-Wick-Regisseur Chad Stahelski, der Highlander zurück in die Kinos bringen soll, und bisher hat er den Film noch nicht aufgegeben. Die neuste Drehbuchfassung schrieb Ryan J. Condal ("Colony"). Mindestens einmal im Jahr versichert Stahelski, dass er an dem Film noch dran ist. Auch die Corona-Pandemie hatte seiner Aussage nach keine negativen Auswirkungen auf den Entwicklungsprozess des Films, wie er in einem neuen Interview beteuert: (aus dem Englischen)
Wir sind mitten in der Entwicklung an Highlander. Optimieren die Drehbücher, schreiben, entwerfen Sequenzen, wie wir alles machen werden. Wir haben vermutlich viel mehr in-persona-Sachen, aber es hat unseren Entwicklungsprozess überhaupt nicht verlangsamt.
Stahelski betonte, dass ihn Superhelden faszinieren, und er sowohl John Wick als auch Highlander als eine Art Superhelden sieht:
Ich liebe John Wick. Ist das eine Art Superheld? Ja, auf eine überzogene Art absolut. Schaut euch Highlander an. Ja, das ist ein wenig anders. Es ist etwas bodenständiger, aber ja, man kann auch darin den Helden sehen. Wenn man sich die anderen Projekte anschaut, an denen ich arbeite, so haben sie alle gewissermaßen Helden. Nur nicht mit Capes und Kryptonit.
Es ist schon bezeichnend, wie Over-the-Top John Wick ist, wenn man einen Unsterblichen, der anderen Unsterblichen Köpfe abschlägt, um deren Energie in sich aufzunehmen, im Vergleich als "bodenständig" bezeichnet.
Wie bei jedem Superhelden, wird auch beim neuen Highlander direkt an ein Franchise gedacht. Stahelski verriet vor einigen Jahren bereits, dass der erste Film direkt mit Sequel-Potenzial geschrieben wird. Er gab zu, dass die Idee des Originalfilms, bei dem alle Unsterblichen bis auf Connor McLeod am Ende geköpft sind, eine sinnvolle Fortsetzung erschwert (no shit). Daher möchte er mit seinem Film die Mythologie vertiefen und erforschen. Es ist sogar denkbar, dass sein Highlander zu einer neuen Serie wird, wenn die Geschichte für einen Film zu umfangreich wird. In jedem Fall arbeitet er daran, um ein richtiges Universum zu erschaffen, in dem man sich noch lange Zeit austoben kann.
Diesen Gedanken hatten Regisseur Russell Mulcahy und seine Autoren beim ersten Highlander offensichtlich nicht. Der Film erzählte eine in sich komplett geschlossene Geschichte, und deshalb taten sich auch die zum Teil wirren Fortsetzungen schwer, sinnvoll daran anzuknüpfen.
Der Original-Highlander war seinerzeit nicht einmal ein Hit an den Kinokassen, doch seine interessante Mythologie und der ikonische Soundtrack von Queen machten aus ihm einen absoluten Kultfilm. Dass Christopher Lambert den französischsten Schotten und Sean Connery den schottischsten Spanier aller Zeiten verkörperten, hat sicherlich auch dazu beigetragen. Gegen eine Neuauflage hätte ich in dem Fall tatsächlich nichts. Man kann die Mythologie der Unsterblichen sicherlich aus verschiedenen Blickwinkeln erforschen, ohne direkt den Originalfilm kopieren zu müssen. Schlechter als die ganzen Fortsetzungen kann es eh nicht werden.