Einer der kultigsten Horrorkomödien des 21. Jahrhunderts feierte letztes Jahr ihr 20. Jubiläum: So lange ist es schon her, seit Simon Pegg und Nick Frost als Shaun und sein bester Kumpel Ed zusammen mit Shauns Freundin Liz und ihren Mitbewohnern David und Dianne sich durch eine Zombie-Apokalypse zu ihrer Stammkneipe durchkämpfen mussten. Shaun of the Dead machte das Duo Pegg und Frost, die bereits in der genialen, aber hierzulande immer noch unbekannten Comedyserie "Spaced" mitgespielt haben, auch außerhalb von Großbritannien berühmt und wurden auch zum Sprungbrett für die Regiekarriere von Edgar Wright.
Wright drehte seitdem zwei weitere Filme mit Pegg und Frost, deren Drehbücher er gemeinsam mit Pegg und Frost geschrieben hat: Hot Fuzz und The World’s End. Gemeinsam mit Shaun of the Dead bilden sie die sogenannte Cornetto-Trilogie (ja, benannt nach dem Waffeleis), deren Filme unterschiedliche Genres aufs Korn nehmen. Waren es bei Shaun of the Dead die Zombiefilme von George Romero, parodierte Hot Fuzz Buddy-Actionfilme à la Lethal Weapon, während The World’s End eine Abrechnung mit Science-Fiction- und Alien-Invasionsfilmen war.
Während The World’s End die Fans von Pegg, Frost und Wright polarisierte, sind Shaun of the Dead und Hot Fuzz bis heute universell beliebt und haben extrem hohen Wiederanschauungswert. Auf den ersten Blick würden sich beide auch für Fortsetzungen anbieten, denn schließlich sind sowohl Horror- als auch Actionkomödien durchaus bekannt für ihre Franchise-Tauglichkeit. Wer jedoch auf eine richtige Fortsetzung zu Shaun of the Dead oder Hot Fuzz gehofft hat, wartet vergeblich. Weder Wright noch Pegg hatten je Interesse daran und Pegg erklärte dieses Jahr bei einer Convention auch weshalb, indem er David Finchers Alien³ als Negativbeispiel eines Sequels, das den großartigen Vorgängerfilm ruiniert hat, angeführt hat: (aus dem Englischen)
Ich bin ein großer Fan von Sequels. Ich habe in vielen Filmen mitgespielt, die fortgesetzt wurden. Es gibt Filme, die sich gut dafür anbieten, weil sie von fortlaufenden Abenteuern handeln, wie Mission: Impossible. Darin geht es um Missionen, eine nach der nächsten. Aber bei Filmen wie Shaun oder Hot Fuzz, in dem es um die Entwicklung eines bestimmten Charakters geht, mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende, wenn man das fortsetzt, muss man die Auflösung des vorigen Films demontieren und auf diese Weise kann man diesen Filmen rückwirkend schaden.
Das stört mich beispielsweise sehr an Alien³. Ich weiß, dass es David Finchers erster Film war und es schwer für ihn war, ihn zu drehen, aber indem er Newt und Hicks abgemurkst hat, hat er jede nachfolgende Sichtung von Aliens für mich ruiniert. Man schaut Ripley zu, wie sie sich anstrengt, um Newt zu retten, nur damit sie im nächsten Film stirbt.
Shaun geht auf eine Reise, er erreicht diesen Punkt und das muss das Ende der Geschichte sein. Wenn wir dieses Fass wieder aufmachen, könnten wir Shaun of the Dead ruinieren. Dasselbe mit Hot Fuzz, dasselbe mit The World’s End. Jeder Film in der Trilogie ist bereits gewissermaßen ein Sequel zu den anderen.
Nicht alles braucht ein Sequel. Manchmal sehnen wir uns nach Vertrautem oder wir wollen Zeit mit diesen Charakteren wieder verbringen. Ich denke, dass wenn ihr sie vermisst, schaut euch einfach den Film noch mal an.
Was Pegg jedoch richtig ärgern würde, wäre ein Reboot von Shaun of the Dead, wie er gegenüber The Hollywood Reporter dieses Jahr erklärt hat:
Ich meine, Universal hat die Rechte. Wenn sie ihn rebooten wollen, können sie es tun, schätze ich. Aber Edgar und ich wären wütend. Shaun of the Dead ist unglaublich persönlich. Es steckt so viel von uns in dem Film drin. Der ganze Witz von Ed und Shaun die The Winchester nicht verlassen können, war echt. Es ging um Nick und mich, um unsere Entscheidung, einfach in einem Pub im nördlichen London zu bleiben. Edgar war immer in der Stadt, er war immer in Soho und er wollte immer, dass wir mit ihm mitkommen und im (Privatclub) The Groucho mit ihm abhängen und wir haben es nie gemacht. Wir wollten immer im The Shepherds sein. Bei meiner Freundin, die inzwischen meine Frau ist, war es genauso. Sie meinte: "Gehen wir wieder ins The Shepherds?" Das hat die gesamte Storyline inspiriert.
Alles mit Shauns Mutter, dem Stiefvater. Ich hatte eine problematische Beziehung mit meinem Stiefvater. Es war Edgars Idee, die Mutter sterben zu lassen. Ich konnte es nicht glauben, als er es gesagt hat, aber es war die beste Entscheidung. So viel von unseren Herzen und Seelen steckt in dem Film. Wenn jemand ihn rebooten würde, wäre es zynisch und ausbeuterisch. Ich hoffe, dass die Leute unseren Shaun genug lieben, um der Versuchung zu widerstehen, ihn zu rebooten.
Wie sehr Ihr das? Hättet Ihr Euch Hot Fuzz 2 oder Shaun of the Dead 2 gewünscht?
Quelle: The Popverse