Quelle: Lionsgate
Auch wenn Hollywood ihm verziehen hat, wie u.a. anhand der Regie-Oscarnominierung für Hacksaw Ridge zu sehen war, Mel Gibsons Schauspielkarriere hat sich nach seinen öffentlichen Skandalen und betrunkenen, verbalen Ausfällen nie erholt. Der einstige Superstar der 90er und frühen 2000er ist heutzutage scheinbar dazu verdammt, auf den Fußstapfen von Bruce Willis, John Cusack und John Travolta zu wandeln und in Billig-Actionthrillern die zweite oder dritte Geige nach Dermot Mulroney (Agent Game), Cole Hauser (Panama) oder, neuerdings, Kevin Dillon zu spielen.
An der Seite des letzteren ist er in Hot Seat zu sehen, einem Actionthriller, der nur innerhalb einer Woche heruntergekurbelt wurde. Genauso sieht er auch aus. Ein Blick auf den Trailer genügt, um zu merken, dass Hot Seat aus demselben Holz geschnitzt ist, wie nahezu jeder Bruce-Willis-Film der letzten 4-5 Jahre. Das ist kein Zufall, denn dahinter sitzen Produzenten Randall Emmett und George Furla, die die meisten von Willis' neuen Filmen verbrochen haben, neben weiteren Desastern wie Escape Plan 2 und 3. Aus der gleichen Ecke kommt übrigens auch Regisseur James Cullen Bressack, der mit Willis Survive the Night und The Fortress drehte.
Ihr merkt schon, woher hier der Wind weht, aber wenn Ihr noch mehr sehen wollt, dann schaut Euch den Trailer unten an. Solltet Ihr das Pech gehabt haben, den kürzlich hierzulande im Kino veröffentlichten A Day to Die gesehen zu haben, habt Ihr Euch vielleicht gedacht, dass Kevin Dillon als Ex-Mitglied einer Elite-Sondereinheit unglaubwürdig war. Wartet ab, bis Ihr ihn als Hacker seht…
In Hot Seat spielt Dillon den besagten geläuterten Hacker Olrando Friar, der inzwischen einer ehrlichen Beschäftigung als Cyber-Sicherheitstechniker nachgeht, bis er von einem Kriminellen, der eine Bombe unter seinem Stuhlsitz angebracht hat, gezwungen wird, einen Cyber-Raub zu begehen. Obendrein wird ihm auch noch ein Bombenanschlag angehängt. Bombenexperte Wallace Reed (Gibson) wird auf den Fall angesetzt, ist aber nicht von Friars Schuld überzeugt. Die Uhr tickt…
Shannen Doherty ("Charmed") spielt eine weitere Rolle in dem Film, der am 1. Juli in ausgewählten Kinos und über Video-On-Demand in den USA veröffentlicht werden wird. In Deutschland hat er noch keinen Starttermin.
Das simple Konzept, das natürlich an Filme wie Steig. Nicht. Aus., Gegen die Zeit oder Nicht auflegen! erinnert, könnte natürlich an sich spannend umgesetzt werden, doch alle bisherigen Filme des Regisseurs und der Produzenten sowie die Fehlbesetzung der Hauptrolle lassen meine Hoffnung dahinschwinden.
Gibson hat inzwischen einen weiteren Thriller mit Kevin Dillon gedreht, On the Line, der noch dieses Jahr erscheinen soll. Tja, Lethal Weapon 5 kann nicht schnell genug für ihn kommen.
