Quelle: ABC
Nicht nur "Grey’s Anatomy" darf in der nächsten TV-Saison bei ABC mit neuen Folgen zurückkehren, sondern auch Shonda Rhimes' verschachtelt erzählte Anwaltsserie "How to Get Away with Murder", deren vierte Staffel der Sender gestern bewilligt hat. Per Vereinbarung mit der Hauptdarstellerin Viola Davis wird die vierte Season wieder 15 Episoden umfassen, wie die ersten drei. Dies ermöglicht der Schauspielerin, sich zusätzlich weiterhin ihrer Filmkarriere zu widmen, die aktuell auch kaum besser laufen könnte, denn für ihre Performance in Denzel Washingtons Drama Fences wurde sie letzten Monat für einen Oscar nominiert und gilt als klare Favoritin für den Sieg. Einen Golden Globe hat sie für die Rolle bereits abgestaubt.
Die Verlängerung der Serie war eine wahrscheinliche, jedoch keine sichere Angelegenheit wie bei "Grey’s Anatomy". In der ersten Staffel noch ein großer Quotenhit, sind die Zuschauerzahlen von "How to Get Away with Murder" seitdem kontinuierlich gesunken und erreichten zu Beginn der aktuellen dritten Staffel ihren vorläufigen Tiefpunkt. Seitdem haben sie sich zwar ein wenig erholt, reichen jedoch nicht an die frühen Erfolge der Serie heran. Doch ABC hat andere gute Gründe, die Serie weiterhin im Programm zu behalten. So wurde Viola Davis mit ihrer Performance zur ersten afroamerikanischen Schauspielerin überhaupt, die mit einem Emmy als Hauptdarstellerin einer Dramaserie prämiert wurde. Eine weitere Emmy-Nominierung kann sie für die zweite Staffel aufweisen, ebenso wie zwei Golden-Globe-Nominierungen, und nach diesem Monat wird die Serie höchstwahrscheinlich auch eine Oscarpreisträgerin in der Hauptrolle haben. Das können aktuell nicht viele Network-Fernsehserien von sich behaupten.
Im Mittelpunkt von "How to Get Away with Murder" steht die brillante, charismatische aber moralisch fragwürdige Jura-Professorin und Strafverteidigerin Annalise Keating (Davis), die fünf ihrer ambitioniertesten Schüler unter ihre Fittiche nimmt. Im Laufe der Serie werden sie in mehrere Mordfälle verwickelt und müssen lernen, mit harten Bandagen zu kämpfen. Auch wenn der Alltag des Jura-Studiums in der Serie in etwa so realistisch dargestellt wird wie die Geheimdienstarbeit in James-Bond-Filmen, macht die Serie dennoch viel Spaß, was nicht zuletzt Davis' vielschichtiger Performance zu verdanken ist, aber auch der wendungsreichen Erzählweise der Serie, die pro Folge mehr Twists enthalten kann als ein Film von M. Night Shyamalan.
In den USA neigt sich die Ausstrahlung der dritten Staffel langsam dem Ende zu. In Deutschland wird sie am 6. März beim Bezahlsender RTL Crime vom Stapel laufen und wieder mit zahlreichen schockierenden Entwicklungen und Wendungen aufwarten.