Sophia Lillis in "I Am Not Okay With This" © 2020 Netflix
Quelle: Deadline
"The Society" ist nicht die einzige Netflix-Serie, deren Zukunft der COVID-19-Pandemie zum Opfer gefallen ist. Obwohl die Verlängerung der Coming-Of-Age-Mysteryserie "I Am Not Okay With This" mit Sophia Lillis in der Hauptrolle einer Außenseiterin, die ihre Sexualität entdeckt und ungeahnte, unkontrollierbare Superkräfte entwickelt, nach außen hin nie bekanntgegeben wurde, wurde sie laut einem Bericht des Industrie-Portals Deadline intern beschlossen. Drehbücher für die zweite Staffel wurden bereits geschrieben und die Produktion war fest eingeplant.
Leider ist das jetzt irrelevant, denn aufgrund der veränderten Umstände hat sich Netflix doch gegen die Fortführung der Serie entschieden. Wie ich schon im letzten Artikel erwähnt habe, schaut jetzt jeder ganz genau hin, wo das Geld hinfließt und was die Mehrkosten der Corona-Sicherheitsmaßnahmen wert ist. Leider ist die Entscheidung nicht zu Gunsten von "I Am Not Okay With This" ausgefallen.
"I Am Not Okay With This" basiert auf der Graphic-Novel-Vorlage von Charles Forsman, der auch die Graphic Novel zu Netflix' "The End of the F***ing World" schrieb. Deren Regisseur Jonathan Entwistle hat die Serie zusammen mit Newcomerin Christy Hall erschaffen und inszenierte alle sieben halbstündigen Folgen. Lillis, die ihren Durchbruch als Beverly Marsh in der Es-Verfilmung feierte, spielt in der Serie die 17-jährige Sydney "Syd" Novak, die mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder zusammen lebt, nachdem ihr Vater Selbstmord begangen hat. Lillis' Es-Co-Star Wyatt Oleff spielt Syds leicht exzentrischen Nachbarn Stan (genauso hieß auch Oleffs Figur in Es), der sich mit ihr anfreundet und Gefühle für sie entwickelt. Syd empfindet jedoch was für ihre beste Freundin Dina (Sofia Bryant), auch wenn es ihr schwer fällt, diese Gefühle zu akzeptieren. Als sei das Teenager-Leben nicht schon kompliziert genug, manifestieren sich bei Syd zunehmend stärkere telekinetische Kräfte, jedes Mal, wenn sie unter Stress steht.
Man könnte "I Am Not Okay With This" als Carrie für eine neue Generation bezeichnen. Die Serie war vielleicht kein ganz großer Wurf, doch dank ihrer sympathischen und sehr talentierten Hauptdarstellerin auf jeden Fall lohnenswert und dank der recht kurzen Laufzeit kurzweilig. In einer eindeutigen Carrie-Hommage endete die erste Staffel mit einem blutigen Zwischenfall beim Schulball, bei dem Syd kurz die Kontrolle über ihre Kräfte verloren hat. Wie es mit ihr, Dina und Stan weitergeht und wer die geheimnisvolle, verschwindende Figur ist, die ihr folgt, werden wir jetzt leider nicht erfahren. Wie Serienfigur Syd vermutlich sagen würde:
"Liebes Netflix, fick dich!"
https://youtu.be/rPTKxdot1Vo