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Quelle: Variety
Der Name Chris Meledandri ist Filmfans vermutlich nicht so geläufig wie der des Pixar-Chefs John Lasseter oder der Studio-Ghibli-Ikone Hayao Miyazaki. Und doch gehört der 58-jährige Filmproduzent in den letzten zehn Jahren zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Animationsfilmszene. Auf sein Konto gehen die beiden erfolgreichsten Animations-Franchisen aller Zeiten, die außerhalb von Pixar und DreamWorks Animation entstanden sind: Ice Age und Ich – Einfach unverbesserlich. Als Präsident von 20th Century Fox Animation beaufsichtigte er die Produktion von Ice Age und dessen erstem Sequel sowie von Hits wie Alvin und die Chipmunks und Horton hört ein Hu. 2007 verließ Meledandri Fox und gründete die Animationsschmiede Illumination Entertainment, die 2010 mit Ich – Einfach unverbesserlich ihren ersten Film veröffentlichte und auf Anhieb einen Volltreffer landete. Ich – Einfach unverbesserlich 2 und der Ableger Minions folgten, und die drei Filme spielten weltweit zusammengerechnet mehr als $2,6 Milliarden ein. Insbesondere die Popularität der gelben Minions ist gigantisch, sodass ihr eigener Spin-Off-Film trotz deutlich schwächerer Kritiken als die beiden Ich – Einfach unverbesserlich-Teile weltweit zum zweiterfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten aufgestiegen ist (nach Disneys Die Eiskönigin). Dass Illumination auch ohne Gru und seine Minions Megahits produzieren kann, zeigte das Studio letztes Jahr mit dem Power-Duo Pets und Sing, die insgesamt mehr als $1,5 Milliarden weltweit einspielten und deren Sequels bereits bewilligt wurden. Mit der Übernahme von DreamWorks Animation durch NBCUniversal wurde Meledandri auch zum Chef des Animationsstudios, das uns Shrek brachte und hat nun die zwei größten Animations-Produktionsfirmen abseits von Disney und Pixar unter seiner Kontrolle.
Der neuste todsichere Hit von Illumination ist Ich – Einfach unverbesserlich 3, der am 6. Juli in unseren Kinos startet. Durch das Outsourcen der Animationsarbeit an Frankreich konnte Illumination bislang die Produktionsbudgets seiner Animationsfilme ungewöhnlich niedrig halten. Keiner der Streifen des Studios kostete bislang mehr als $80 Mio (ein Animationsfilm von Pixar oder Disney Animation kostet in Schnitt $150-200 Mio). Auch Ich – Einfach unverbesserlich 3 ist keine Ausnahme und wird innerhalb weniger Tage profitabel werden, denn schließlich spielte sein direkter Vorgänger weltweit knapp $970 Mio ein. Ob er dessen Gesamteinspiel oder sogar das von Minions ($1,16 Mrd) toppen wird, wissen wir noch nicht, doch schon vor seinem offiziellen Start in den USA und in Kanada dieses Wochenende, hat das Animations-Sequel seinen ersten Rekord gebrochen. Der Film wird in insgesamt 4529 Kinos anlaufen und damit den breitesten Start aller Zeiten in Nordamerika haben. Diesen Rekord hielt unangefochten seit 2010 Eclipse – Bis(s) zum Abendrot. The Dark Knight Rises ist mit 4404 Lichtspielhäusern zum Start der einzige Film gewesen, der auch nur in die Nähe des Rekords kam. Ich – Einfach unverbesserlich 3 wird den Rekord nicht nur deutlich übertreffen, sondern auch der erste Film überhaupt sein, der in mehr als 4500 Kinos in den USA und in Kanada aufgeführt werden wird. Die letzte große Barriere überquerte ebenfalls ein Animations-Sequel: Shrek 2 wurde 2004 zum ersten Film, der in mehr als 4000 Kinos gestartet ist. Angesichts der langsamen Entwicklung seitdem, wird es wohl sehr lange dauern, bis ein Film in mehr als 5000 Kinos anlaufen wird.