Quelle: Madman Films
Seit seinem späten Imagewandel zum Actionstar mit 96 Hours vor 15 Jahren hat Liam Neeson mehr als ein Dutzend leider zunehmend austauschbarer Actionthriller gedreht, von denen es einige der neueren wie Blacklight und Memory hierzulande nicht einmal ins Kino geschafft haben. Aktuell ist er auf unseren Leinwänden in Retribution zu sehen, dem dritten (und leider schlechtesten) Remake des spanischen Thrillers Anrufer unbekannt, der zuvor schon in Deutschland und Südkorea neu verfilmt wurde.
Auch in seinem kommenden Film In the Land of Saints and Sinners wandelt Neeson zumindest auf den ersten Blick auf ausgetreten Pfaden und spielt einen Profikiller, der endlich seinen Ruhestand genießen will, aber dann doch gezwungen wird, sein Talent fürs Töten wieder einzusetzen. Das klingt nicht neu, dennoch wirkt der Film zumindest im kürzlich veröffentlichten Trailer anders und frischer an als die meisten Neeson-Klopper aus den letzten Jahren.
Eine große Rolle spielt dabei das Setting – Neesons Heimatinsel Irland in den siebziger Jahren. In dieser turbulenten Zeit für das Land, spielt Neeson den Ex-Soldaten Finbar Murphy, der seit vielen Jahren Morde für seinen Auftraggeber Robert, gespielt von Colm Meaney ("Hell on Wheels"), verübt. Ausgerechnet als Finbar sein blutiges Handwerk endlich aufgibt, um sich im beschaulichen, entlegenen Dorf Glencolmcille zur Ruhe zu setzen, sucht auch eine Gruppe skrupelloser IRA-Terroristen dort Unterschlupf, nachdem ihr letzter Bombenanschlag auch mehrere Kinder tötete. Um seine Mitmenschen zu beschützen, muss Finbar seine sündige Vergangenheit offenbaren und wieder das tun, was er am besten kann.
Oberflächlich klingt In the Land of Saints and Sinners wie die meisten Liam-Neeson-Actionthriller der letzten Jahre und mit Robert Lorenz hat der Film auch denselben Regisseur wie Neesons The Marksman – Der Scharfschütze. Doch das historische irische Setting, die komplett irische Besetzung und in Schuss schwarzen Humors lassen den Film dennoch aus seiner jüngsten Filmografie auf den ersten Blick positiv herausstechen. Kerry Condon, die so wunderbar in ihrer oscarnominierten Rolle in The Banshees of Inisherin war, verkörpert die Anführerin der IRA-Terroristen, die den Krieg mit Finbar anzetteln. Ciarán Hinds (Belfast) spielt den örtlichen Polizisten und Jack Gleeson, der sich nach seiner Darstellung des sadistischen Joffrey in "Game of Thrones" eine Schauspielpause genommen hat, spielt Kevin, Finbars Nachfolger im tödlichen Geschäft.
In the Land of Saints and Sinners feierte bei den Filmfestspielen von Venedig seine Weltpremiere und wird demnächst in Großbritannien und Irland exklusiv bei Netflix erscheinen. Hierzulande hat er noch keinen Vertrieb und damit keinen Starttermin, dass dürfte ich aber angesichts der namhaften Besetzung schon bald ändern. Unten könnt Ihr den Traler zu dem Film sehen, in dem Liam Neeson sein Liam-Neeson-Ding macht und Kerry Condon große Lust auf ihre Performance macht: