© 20th Century Fox
Quelle: Yahoo!
2015 und 2016 kamen zwei Filme in die Kinos, die auf den ersten Blick vergleichbar waren, jedoch gnz unterschiedliche Erfolge bei den Kinogängern feierte. Jurassic World hat es geschafft, die Neunziger-Nostalgie und den Dino-Hype wieder aufleben zu lassen, und wurde zu einem der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Ein Jahr später schickte Roland Emmerich in Independence Day: Wiederkehr die Aliens wieder auf die Erde los. Auch bei diesem Sequel waren dei Erwartungen groß, doch als er in die Kinos kam, schien es kaum jemanden zu jucken. Bei einem Budget von $165 Mio spielte der Film keine $400 Mio an den weltweiten Kinokassen ein – weniger als die Hälfte der Einnahmen seines Vorgängers trotz 20 Jahren Inflation zwischen den beiden Filmen.
Es gibt einige Erklärungsversuche, weshalb Jurassic World funktionierte, Independence Day 2 aber nicht. Sowohl Jurassic Park als auch Independence Day gehörten zu den größten Kinoereignissen der Neunziger. Doch während es außerhalb der Jurassic-Reihe eigentlich kaum Dinosaurier in den Kinos zu sehen gab, sind Alien-Invasionen zu einer ausgelutschten Standard-Thematik im Kino und im Fernsehen geworden. Massenzerstörung und massive Schlachten gegen Außerirdische wirkten 1996 noch spektakulär und frisch, 20 Jahre später haute man aber damit niemanden mehr vom Hocker.
Ein weiterer Grund für das Versagen von Emmerichs Sequel könnte aber auch Will Smiths Entscheidung gewesen sein, für den zweiten Teil nicht zurückzukehren, woraufhin seien Figur in Independence Day: Wiederkehr kurzerhand für tot erklärt wurde.
Inzwischen bereut Roland Emmerich sogar selbst, den Film überhaupt gemacht zu haben, nachdem Smith abgesagt hatte: (aus dem Englischen)
Ich wollte einen Film machen, der genauso war wie der erste, aber dann stieg Will Smith mitten während der Produktion aus, weil er Suicide Squad drehen wollte. Ich hätte aufhören sollen, weil wir ein viel besseres Drehbuch hatten, und dann musste ich auf die Schnelle ein neues Drehbuch zusammenstellen. Ich hätte einfach "nein" sagen sollen, denn plötzlich habe ich etwas gemacht, was ich selbst kritisiert habe: ein Sequel.
So ganz verstehe ich die Aussage allerdings nicht. Bereut er nun grundsätzlich, ein Sequel gedreht zu haben, oder es ohne Smith gemacht zu haben. Denn auch mit Smith wäre es immer noch ein Sequel gewesen. Außerdem klingt es so, als sei Smiths Entscheidung, nicht mitzuspielen, sehr spontan gewesen, obwohl sie sich eigentlich schon Jahre vor Produktionsbeginn abgezeichnet hat.
Ich stimme allerdings zu, dass Wiederkehr eine wirklich überflüssige Fortsetzung zu einem der spaßigsten Popcorn-Blockbuster der Neunziger war. Einen dritten Teil sollten wir nach dem Misserfolg des zweiten jedenfalls nicht erwarten. Das hat Produzent Dean Devlin vor einiger Zeit schon bestätigt.
Emmerichs Kriegsfilm Midway – Für die Freiheit kommt derweil noch diese Woche in unsere Kinos.