Roland Emmerich ist offen für Independence Day 3

Wenn ich an ultimative Sommer-Blockbuster der Neunziger denke, denke ich zuerst immer an Steven Spielbergs Jurassic Park und an James Camerons Terminator 2. Doch Roland Emmerichs Independence Day kommt in der Aufzählung nicht weit dahinter. Heutzutage sind Szenen von plattgemachten Metropolen längst ein alter Hut, doch 1996 haben die Kinogänger:innen nichts Vergleichbares zuvor gesehen. Der Teaser zum Film, in dem das Weiße Haus von einem außerirdischen Raumschiff in die Luft gejagt wird, gilt als eins der besten Beispiele von perfektem Film-Marketing.

Trotz seines sehr US-amerikanischen, Pathos-durchtränkten Themas wurde Independence Day zu einem weltweiten Kinohit. Der Erfolg des Films bewirkte dreierlei: Er etablierte Roland Emmerich als Meister des Massenzerstörungskinos, Will Smith als neuen Hollywood-Superstar und läutete eine neue Ära von Blockbustern ein, in der Großstädte möglichst spektakulär dem Erdboden gleichgemacht wurden.

Dass eine Fortsetzung zu einem solchen Box-Office-Überflieger nicht gleich wenige Jahre später nachgereicht wird, ist in heutiger Zeit kaum denkbar. Bei Independence Day vergingen zwei Jahrzehnte, bis ein Sequel in die Kinos kam. In der Zwischenzeit hat sich der Geschmack des Publikums jedoch verändert. Superhelden waren in, Katastrophenfilme out und Szenen von Hochhäusern oder ikonischen Sehenswürdigkeiten, die in die Luft fliegen, konnten niemanden mehr vom Hocker reißen. Doch das vielleicht größte Manko von Independence Day: Wiederkehr war, dass Will Smith seine Rückkehr kurzfristig verweigerte und das Drehbuch innerhalb von zwei Wochen komplett umgeschrieben werden musste, um der Abwesenheit seines zentralen Charakters gerecht zu werden.

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Das Sequel floppte an den Kinokassen und spielte trotz 20 Jahren Inflation nicht einmal die Hälfte der Einnahmen seines Vorgängers sein. Das am Ende des zweiten Films angedeutete dritte Teil wurde nicht verwirklicht und Produzent und Co-Autor Dean Devlin beteuerte 2018, dass es keinerlei Pläne für Independence Day 3 gäbe.

Emmerich ist hingegen immer noch Feuer und Flamme für einen dritten Teil. Zwar hat er zugegeben, den zweiten Film bereut zu haben, weil er ihn nicht ohne Smith hätte drehen sollen, würde er immer noch gerne zum Franchise zurückkehren und hat auch eine Idee für einen dritten Film, wie er Anfang 2020 beteuert hat.

Daran hat sich nichts geändert und bei der diesjährigen San Diego Comic-Con hat Emmerich erneut erklärt, dass er eine Idee für Independence Day 3 habe, es aber letztlich am neuen Rechteinhaber Disney liege, ob der Film kommen wird: (aus dem Englischen)

Sie haben es an Disney verkauft, also müsste ich vermutlich mit jemandem bei Disney reden. Ich habe die Plotidee und alles. Glaubt mir, ich habe eine Geschichte.

Wie der aktuelle Riesenerfolg von Twisters (zumindest in Nordamerika) zeigt, hat das Publikum durchaus wieder Appetit auf Katastrophenfilme und Revivals von Neunziger-Hits. Wenn ein Film einst so erfolgreich und so ein popkultureller Meilenstein war wie Independence Day, kann ich mir nicht vorstellen, dass das Franchise nicht früher oder später wiederbelebt werden wird. Ob es mit Emmerich als Regisseur der Fall sein wird, ist allerdings eine andere Frage. Er hat seit 15 Jahren keinen kommerziell erfolgreichen Film mehr gedreht.

Quelle: The Direct

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