Als Disney Lucasfilm George Lucas für 4,5 Milliarden US-Dollar abgekauft hat, waren die Rechte an Star Wars natürlich das Kronjuwel des Deals. Jedoch war es nicht das einzige Franchise, das Disney erworben hat, sondern auch Indiana Jones gehörte fortan Disney. Während Disney jedoch nicht lange gezögert hat, die Jedi und die Sith in die Kinos zurückzubringen und zwischen 2015 und 2019 fünf neue Star-Wars-Kinofilme und seit 2019 ein halbes Dutzend "Star Wars"-Realserien für Disney+ produziert hat, hat es mehr als zehn Jahre nach dem Kauf von Lucasfilm gedauert, bis Harrison Ford nach Han Solo auch als Indy in die Kinos zurückgekehrt ist.
Die neuen Star-Wars-Filme haben die Fangemeinde gespalten und frustriert, waren aber, mit der Ausnahme von Solo: A Star Wars Story, große Kassenhits und nahmen weltweit insgesamt fast sechs Milliarden US-Dollar ein. Hingegen hat Harrison Fords letztes Abenteuer als Indiana Jones nicht nur die Kritiker kaltgelassen, sondern war auch ein monumentaler Flop an den Kinokassen. Mit $384 Millionen Umsatz spielte er weniger als die Hälfte der Einnahmen seines Vorgängers ein und konnte nicht einmal das Einspielergebnis des ersten Indiana-Jones-Films toppen, obwohl mehr als 40 Jahre Inflation die beiden trennten und Indiana Jones und das Rad des Schicksals $294 Mio kostete und Jäger des verlorenen Schatzes nur $18 Mio. Mit einem geschätzten Verlust von $143 Mio war Das Rad des Schicksals der drittgrößte Kassenflop 2023 (hinter The Marvels und The Flash) und ein trauriger Abschied von einem der einst beliebtesten Film-Franchises überhaupt.
Es gibt viele Theorien darüber, weshalb Indiana Jones 5 floppte. Manche gehen davon aus, dass das heutige Publikum keinen 80-jährigen Actionhelden sehen wollte, andere geben dem schlechten Ruf des vierten Films Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels die Schuld, für dessen Sünden Das Rad des Schicksals büßen musste, und manche besagen, dass er Film einfach nicht gut genug war.
Disney war mit dem Ergebnis sicherlich alles andere als zufrieden und wird Indiana Jones vermutlich für lange Zeit ad acta legen. Wer das späte Sequel jedoch definitiv nicht bereut, ist Indy-Darsteller Harrison Ford. In einem neuen Interview mit The Wall Street Journal zeigte er sich vom Kassenflop wenig beeindruckt und erklärte, dass er froh sei, den Film gedreht zu haben: (aus dem Englischen)
Shit happens. Ich war wirklich derjenige, der das Gefühl hatte, dass es noch etwas zu erzählen gab. Als Indy die Konsequenzen des Lebens, das er leben musste, gespürt hat, wollte ich eine letzte Chance, zu ihm zurückzukehren, ihn seinen Arsch hochkriegen und in ein neues Abenteuer hineinstürzen zu lassen, jedoch mit weniger Energie als früher, und zu schauen, was passiert. Ich bin immer noch froh, den Film gedreht zu haben.
Ich war mit einigen Aspekten des Films nicht besonders glücklich und finde, dass sie viel zu lange gewartet haben, um ihn zu drehen. Dennoch war ich froh und dankbar dafür, einen der Helden meiner Kindheit ein letztes Mal mit Hut und Peitsche auf der Kinoleinwand zu erleben.
Wie hat Indiana Jones und das Rad des Schicksals Euch gefallen?
Quelle: The Wall Street Journal