Infinity Pool: Erster Trailer zu Brandon Cronenbergs kontroversem Sci-Fi-Horror mit Mia Goth

Quelle: NEON

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, doch zumindest mich hat der einstige Body-Horror-Spezialist David Cronenberg seit seinem recht drögen Historiendrama Eine dunkle Begierde durchgehend enttäuscht. Sowohl seine Don-DeLillo-Adaption Cosmopolis wie auch die diesjährige Rückkehr zu den Genre-Wurzeln mit Crimes of the Future haben bei mir einen schalen Nachgeschmack hinterlassen. Übrigens nicht, weil es den genannten Werken an einem cleveren Subtext mangeln würde, sondern schlicht weil es dem einstigen Meister nicht mehr recht gelingen will, diesen in einer interessanten Geschichte und Umsetzung zu vermitteln. Es fehlen die Kraft und Energie, die frühere Filme wie Die Brut, Scanners, Die Fliege oder A History of Violence zu kontroversen Meilensteinen gemacht haben.

In gewisser Weise ist das aber egal, denn David Cronenberg hat nicht nur seine vergangenen Höhepunkte als Vermächtnis vorzuweisen, sondern seinen Sohn Brandon offenbar frühzeitig an seine Filmkunst herangeführt: Dieser hat sich bei mir bereits mit seinem Debüt Antiviral, das direkt an die Anfänge des Vaters erinnerte, im Gedächtnis eingeprägt und mit dem äußerst brutalen Mindfuck-Nachfolger Possessor eindrucksvoll nachgelegt. Ich würde so weit gehen und sagen, dass ich inzwischen gespannter auf einen neuen Brandon Cronenberg warte als auf einen neuen David Cronenberg. Wie der Papa hat übrigens auch der Sohn zunehmend Konflikte mit der Zensur, weshalb der genannte Possessor für das obligatorische R-Rating fürs Kino gekürzt werden musste und erst später die Wunschfassung mit allen expliziten Exzessen erschienen ist.

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Mit dem Sci-Fi-Horror Infinity Pool steht jetzt die brandneue Arbeit des Newcomers in den Startlöchern, welche ebenfalls im Vorfeld Probleme mit der US-Freigabebehörde MPA gehabt hat und nun schließlich am 27. Januar 2023 mit einigen Schnitten in den dortigen Kinos starten soll. Die Vollversion wird dann hoffentlich wieder auf Blu-ray folgen – beziehungsweise hierzulande möglicherweise auf dem Fantasy Filmfest laufen? Einen regulären deutschen Kinostart gibt es inzwischen auch: den 20. April 2023!

Mit Alexander Skarsgård (The Northman) und Mia Goth (X) weist das Werk zudem zwei angesagte Jungstars in den Hauptrollen auf, wobei ich mich besonders auf Letztere freue. Zwar ist Goths aktueller Film Pearl noch nicht in Deutschland erschienen, doch darf ich nach Sichtung einen ästhetisch betörenden Psychohorror mit einer herausragenden, oscarreifen Performance vorwegnehmen, der Lust auf mehr von der 29-jährigen Britin macht.

In Infinity Pool, zu welchem wir Euch hier den ersten, stylischen Trailer präsentieren wollen, geht es um ein junges Paar (Skarsgård und Cleopatra Coleman), das an einem wunderschönen Urlaubsort Bekanntschaft mit der mysteriösen Gabi (Goth) macht. Nach einem verhängnisvollen Autounfall stellt sich für beide plötzlich die Frage: Die Todesstrafe oder, wenn man dafür genug Geld hat, bezahlen und stattdessen der Exekution eines Doppelgängers beiwohnen.

Ebenso geheimnisvoll und eigenwillig wie der Inhalt muten auch die erneut von Kameramann Karim Hussain (Regisseur des krassen Kultfilms Subconscious Cruelty) eingefangenen, hypnotischen Bilder an, die wieder auch an David-Cronenberg-Klassiker wie etwa Crash erinnern. So sehr ich mich für 2023 auf große Blockbuster wie Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1 freue, so stehen doch kleinere Produktionen wie Infinity Pool immer besonders weit oben auf meiner Liste der meisterwarteten Filme des Jahres.

Wie ist es mit Euch – haben der folgende Trailer und das zugehörige Poster auch Eure Neugier auf den gorelastigen und dennoch zerebralen Schocker geweckt?

Infinity Pool Poster

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