Quelle: Empire
Obwohl die Marketing-Kampagne zum Actionthriller Jack Reacher den Film nicht sonderlich aufregend aussehen ließ, war das Endprodukt dann doch überraschend packend und handwerklich sehr gut inszeniert. Nichtsdestotrotz hat mich die Ankündigung einer Fortsetzung ein wenig überrascht, hat doch der erste Film mit knapp unter $220 Mio weltweit nach heutigen Standards wirklich kein Feuer an den Kinokassen entfacht. Doch Paramount hörte offensichtlich auf das sehr enthusiastische Echo der Fans des ersten Films. So scheint nach Mission: Impossible endlich ein weiteres Franchise mit Tom Cruise geboren zu sein. Ich werde das trotzdem erst glauben, wenn die erste Klappe am Set des Sequels fällt, denn es wäre nicht die erste Fortsetzung, die angekündigt wird, nur um daraufhin in Vergessenscheit zu verschwinden. Tom Cruise wird ja auch nicht jünger, also sollte das Sequel nicht zu lange auf sich warten lassen.
Beruhte der erste Film noch auf "One Shot", dem zehnten Roman von Lee Childs "Jack Reacher"-Reihe, soll Jack Reacher 2 eine Adaption von dem 18. Reacher-Buch sein (Child ist ja echt produktiv!), das unter dem Titel "Never Go Back" erst letztes Jahr erschienen ist. Laut dem Autor selbst wurde dieser Roman wegen seiner weiblichen Figuren als Vorlage für die Fortsetzung gewählt: (aus dem Englischen)
Man kann sich alle diese Bücher anschauen und zunächst sagen: "Wir können das machen." Und dann fragt man sich, wie man es machen würde. Sie sind alle schwierig zu adaptieren. Der Charakter von Samantha Dayton überzeugte sie (das Studio) davon, welches Buch sie als nächstes adaptieren sollen. Es ist ein Stück mit drei Figuren, die verschiedene Zuschauer-Segmente ansprechen: man hat Reacher, dann hat man den weiblichen Sidekick, Major Susan Turner, und dann gibt es in dem Roman noch Samantha, eine starke Teenagerin. Das hat das Studio sehr interessiert.
In "Never Go Back" kehrt Jack Reacher zu seinem ehemaligen Armee-Hauptquartier zurück, wo er erfährt, dass die weibliche Kommandantin verhaftet wurde und er selbst wieder in die Armee eingezogen werden soll. Die Figur von Samantha Dayton ist eine junge Frau, die möglicherweise Reachers Tochter ist.
Tom Cruise wurde für den zweiten Film zwar noch nicht offiziell bestätigt, doch ich gehe schwer davon aus, dass er wieder dabei sein wird. Wer hingegen nicht zurückkehren wird, ist der Regisseur des ersten Films, Christopher McQuarrie. Das verriet Child ebenfalls:
McQuarrie wird mitten in der Post-Production von Mission: Impossible 5 sein. Er kann das einfach physisch nicht machen. Es wird eine neue Crew hinter dem Film stecken und das finde ich gut. Ich fand McQuarries Film fantastisch, aber ich bin auch neugierig zu sehen, wie jemand anderes die Materie adaptieren wird.
Das finde ich wiederum schade, denn es ist zum großen Teil McQuarries stilsicherer, No-Nonsense-Regie zu verdanken, dass Jack Reacher nicht einfach nur ein durchschnittlicher Klopper wurde, sondern ein cleverer, atmosphärischer Thriller, in dem die Action nicht übermäßig, aber dennoch sehr effektiv eingesetzt wurde. Wer könnte an seine Stelle beim Sequel treten?
Childs Begründung, dass McQuarrie nicht zurückkehren wird, weil er noch am fünften Mission: Impossible arbeiten wird (der aktuell gedreht wird) legt nahe, dass die Dreharbeiten zu Jack Reacher 2 nächstes Jahr anlaufen werden. Könnte uns also ein Wiedersehen mit Jack Reacher 2016 bevorstehen?