Jake Gyllenhaal in Stronger © 2017 Lionsgate
Quelle: Variety
Jake Gyllenhaal gehört neben Ryan Gosling, Tom Hardy, Michael Fassbender und James McAvoy zu den herausragendsten und vielseitigsten Schauspielern seiner Generation. Seit seinem Durchbruch mit dem Kultfilm Donnie Darko hat er eine starke Performance nach der anderen abgeliefert und zeigte sich meist sehr geschmackssicher bei der Wahl seiner Filme (von Prince of Persia vielleicht mal abgesehen). Um seine Bandbreite zu sehen, reicht es, seine Performances aus Nightcrawler, Okja und Stronger aus den letzten Jahren nebeneinander zu halten. Wichtige Filmpreise blieben ihm bislang jedoch weitgehend verwehrt. Seine einzige Oscarnominierung erhielt Gyllenhaal für Brokeback Mountain, seine unglaubliche Darbietung in Nightcrawler wurde von der Academy unverständlicherweise übergangen.
Da Oscar-Wähler es jedoch lieben, wenn Schauspieler echte Persönlichkeiten spielen, hat er mit seinem neuen Projekt vielleicht gute Chancen auf deren Aufmerksamkeit. The American ist kein Remake des gleichnamigen Thrillerdramas mit George Clooney aus dem Jahr 2010, sondern die Filmbiografie des legendären Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein. Der 1990 verstorbene Bernstein galt zu Lebzeiten als Musikgenie und wurde bereits im jungen Alter von 25 zum zweiten Dirigenten bei den New Yorker Philharmoniker. Im Jahr 1958 wurde Bernstein sogar zum allerersten US-amerikanischen Musikdirektor bzw. Chefdirigenten der New Yorker Philharmoniker und hielt diese Position elf Jahre inne. Bernstein schrieb unter anderem die Musik für das Bühnen-Musical "West Side Story", das als ein zehnfach oscarprämierter Hollywood-Kinohit adaptiert wurde, sowie für den Filmklassiker Die Faust im Nacken (OT: On the Waterfront).
Gyllenhaal ist selbst ein großer Bernstein-Fan und nahm vor zwei Jahren an einer Podiumsdiskussion über Bernsteins Durchbruchs-Konzert im Jahr 1943 in der Carnegie Hall teil. Er sang bei der Veranstaltung sogar Bernsteins und Stephen Sondheims Songklassiker "Maria" aus "West Side Story". Angesichts seiner Vertrautheit mit der Materie ist es keine Überraschung, dass er den Film auch produziert.
Das Drehbuch stammt von Michael Mitnick (Hüter der Erinnerung – The Giver) und ist, wie eine Sinfonie, aus fünf Sätze konstruiert, die Bernsteins Werdegang und seinen kometenhaften Aufstieg ab dem Alter von 25 folgen, während er mit den Erwartungen, die von anderen und von ihm selbst an ihn gestellt werden, zu kämpfen hat.
Gyllenhaal ist nicht der einzige Grund, den Film im Auge zu behalten. Cary Joji Fukunaga wird The American inszenieren und es wird der erste Film des visionären "True Detective"-Regisseurs seit Netflix' Beasts of No Nation sein.
Die Dreharbeiten zu The American sollen im Herbst beginnen, was Gyllenhaal genug Zeit einräumen würde, zuvor im Sommer im nächsten Spider-Man-Film mitzuspielen, für den er aktuell im Gespräch ist.
