Daniel Craig in Spectre © 2015 Eon Productions
Quellen: The Playlist, Deadline
Der Osterhase wird nächstes Jahr Konkurrenz haben. MGM hat den Kinostart des 25. offiziellen James-Bond-Films um zwei Monate nach hinten verschoben. Ursprünglich sollte James Bond 25 am Valentinstag 2020 anlaufen, stattdessen wird er nun am 8.04.2020 in die nordamerikanischen Kinos kommen. Dabei handelt es sich um den Mittwoch vor Karfreitag. Der Film nimmt den ursprünglichen Starttermin von Fast & Furious 9 ein, der wiederum bis Mai verschoben wurde. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.
Das Osterwochenende hat sich in Vergangenheit mehrfach als sehr profitabel für größere Filme bewährt, doch das scheint nicht der Grund für die Verschiebung gewesen zu sein. Eigentlich sollten die Dreharbeiten zu James Bond 25 am 4. März losgehen. Nun ist der Drehstart im April anvisiert, denn laut einem Bericht des Online-Portals The Playlist muss das Drehbuch zum Film komplett überholt werden. Bond-Stammautoren Neal Purvis und Robert Wade, die seit Die Welt ist nicht genug an jedem Teil der Reihe gearbeitet haben, haben angeblich ein Drehbuch abgeliefert, mit dem keiner der Beteiligten zufrieden ist. Paul Haggis (L.A. Crash), der auch bei Casino Royale ausgeholfen hat, hat ausgeholfen, doch auch seine Version wurde nicht angenommen.
Mit dem Blick auf die tickende Uhr, greift nun der Notfallplan von MGM und Eon Productions. Scott Z. Burns, der Drehbuchautor von Steven Soderberghs Contagion und Side Effects, wurde an Bord geholt, um das Drehbuch umzuschreiben. Ähnlich wie Christopher McQuarrie und Tony Gilroy ist Burns in Hollywood als Last-Minute-"Script Doctor" bekannt, der von Studios geholt wird, um problematischen Drehbüchern aus der Patsche zu helfen, ohne dass sie später offiziell als Autoren aufgeführt werden. So polierte Burns in Vergangenheit u. a. die Drehbücher zu Die Bourne Verschwörung, Ocean’s Twelve und Rogue One: A Star Wars Story auf. Binnen weniger Wochen soll seine Überarbeitung von James Bond 25 jedoch so massiv werden, dass er möglicherweise letztlich als Hauptautor des Films genannt werden wird.
Bond-Produzenten haben Burns in Vergangenheit schon mehrfach wegen eines Drehbuchs kontaktiert, doch es ging zeitlich nie auf. Auch für das Drehbuch von James Bond 25 waren Eon und MGM mehrere Monate hinter ihm her, im Wissen, dass ihr bisheriges Skript nicht zufriedenstellend ist. Doch erst nach der Sundance-Premiere von Burns' Regiedebüt The Report öffnete sich bei ihm ein Zeitfenster. Nun soll er gegen eine sehr hohe Entlohnung mindestens vier Wochen in London verbringen, um am Drehbuch zu James Bond 25 zu arbeiten.
Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass James Bond 25 in seiner Vorbereitung Probleme erlebt. Mit großem Trara wurde letztes Jahr Danny Boyle (Slumdog Millionär) als Regisseur des Films angekündigt und brachte seinen eigenen Autor, John Hodge, mit. Doch Boyles und Hodges Vision entsprach nicht der des Hauptdarstellers und Produzenten Daniel Craig, sodass beide nach mehreren Monaten ausgestiegen sind. Cary Joji Fukunaga ("True Detective") übernahm und wurde zum ersten US-amerikanischen Bond-Regisseur. Fukunaga war es auch, der verriet, dass Léa Seydoux, Naomie Harris, Ralph Fiennes und Ben Whishaw neben Daniel Craig in Bond 25 zurückkehren würden. Ob diese Aussage angesichts der Drehbuch-Überarbeitung noch Bestand hat, ist nicht bekannt.
Die Macher stehen natürlich unter erheblichem Druck. James Bond 25 wird der finale Auftritt von Daniel Craig in der Rolle des 007-Agenten sein und natürlich soll es ein erinnerungswürdiger Abschied werden. Insbesondere nach der relativen Enttäuschung durch Spectre möchten alle, dass Craigs letzter Film genau so beliebt sein wird wie Casino Royale und Skyfall, die für viele als die besten Craig-Bonds gelten.