Die großen Erfolge von Prey und Alien: Romulus haben vor Augen geführt, dass auch ausgelutschte Franchises erfolgreich aus der Versenkung zurückgebracht werden können, solange die richtigen Leute mit Leidenschaft und Respekt für die jeweiligen Reihen daran arbeiten. Die Terminator-Reihe ist vermutlich das ultimative Beispiel für ein Film-Franchise, das noch vergeblich auf einen solchen kreativen Kopf wartet, um es endlich wiederzubeleben, ausgetretene Pfade zu verlassen und einen neuen Weg in die Zukunft einzuschlagen. McG (Terminator: Die Erlösung), Alan Taylor (Terminator: Genisys) und Tim Miller (Terminator: Dark Fate) waren es jedenfalls nicht, denn ihre jeweiligen Versuche, eine neue Terminator-Trilogie einzuläuten, sind nach dem Flop des ersten Films jeweils im Keim erstickt. Es scheint fast so, als hätten Kinogänger einfach kein großes Interesse mehr an Terminator-Filmen. Wie Alien, hat das Terminator-Franchise seinen Höhepunkt ebenfalls mit dem zweiten Film erreicht und alle Nachfolger verblassen im Vergleich zu den ersten zwei Filmen.
Dass man einen sehenswerten Beitrag zum Franchise leisten kann, ohne das Rad neu zu erfinden, zeigte uns dieses Jahr Alien: Romulus. Die Netflix-Animeserie "Terminator Zero" hat etwas frischen Wind in die Welt der Cyborgs aus der Zukunft gebracht, doch hat die Reihe noch eine Zukunft im Kino? Wer traut sich nach drei Flops in Folge noch an einen weiteren Terminator-Film? James Cameron natürlich!
Terminator-Schöpfer und der Mann, der drei der vier kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten gedreht hat, weiß, was die Massen sehen wollen. Und trotz der großen Enttäuschung von Terminator: Dark Fate, den er als Produzent stark beworben hat, ist er fest davon überzeugt, dass es immer noch unausgeschöpftes Potenzial im Franchise gibt. In einem Interview anlässlich des 40. Jubiläums des Originalfilms, hat er überraschend enthüllt, dass er an einem eigenen Terminator-Projekt arbeite, das jedoch noch streng geheim ist.
Gegenüber der britischen Filmzeitschrift Empire verriet er zudem, das sein Ansatz, die wiederzubeleben, darin besteht, alle ikonischen Elemente der Reihe zu verwerfen und etwas ganz Neues zu machen, statt auf Altbewährtes zu setzen und Nostalgie zu melken: (aus dem Englischen)
Das ist der Moment, in dem man alles aufgibt, was die letzten 40 Jahre von Terminator geprägt hat, aber weiterhin denselben Prinzipien treu bleibt. Wenn man alten Sachen zu sehr nachhängt, verliert man ein neues Publikum, denn das neue Publikum interessiert dieses Zeug viel weniger als man denkt. Das ist natürlich auch die Gefahr bei Avatar, aber ich denke, dass wir da bewiesen haben, dass wir auch etwas für ein neues Publikum zu bieten haben.
Cameron fügte hinzu, dass es bereits mehr als nur einen Plan gibt, wie es mit Terminator weitergehen soll. Mehr wollte er jedoch noch nicht verraten. Seiner Faszination mit und Ehrfurcht vor KI nach zu urteilen, wird künstliche Intelligenz vermutlich weiterhin eine zentrale Rolle in künftigen Terminator-Projekten von ihm spielen. T-800, Arnie, John Conner und Linda Hamilton dürften für ihn jedoch der Vergangenheit angehören. Besonders wünschenswert wäre es natürlich, wenn Cameron selbst als Regisseur einen neuen Terminator in Angriff nehmen würde. Da er jedoch vermutlich die nächsten zehn Jahre mit etlichen Avatar-Sequels beschäftigt sein wird, ist das leider sehr unwahrscheinlich.
Quellen: The Hollywood Reporter, Empire