Darth-Vader- und Mufasa-Originalsprecher James Earl Jones ist tot

Hollywood hat eine seiner markantesten Stimmen verloren. James Earl Jones, der seit den Sechzigern in zahlreichen Filmen und Fernsehserien aufgetreten ist, am besten aber als Originalstimme von Darth Vader und Simbas Vater Mufasa aus Der König der Löwen (OT: The Lion King) bekannt war, ist gestern bei sich zu Hause in Dutchess County, NY im Alter von 93 gestorben.

Jones, der nach der traumatischen Trennung seiner Eltern im Alter von fünf angefangen hat zu stottern und daraufhin bis zum Alter von 13 nahezu gar nicht mehr geredet hat, fand seine Stimme dank seines Highschool-Lehrers zurück, der ihn dazu ermutigt hat, täglich auswendig gelernte Gedeichte vor der Klasse aufzusagen. Seine Schauspielkarriere begann in den 1950ern auf Theaterbühnen New Yorks, wo er zu einem der meistgefeierten Shakespeare-Darsteller seiner Zeit wurde. Es war auch bei der Aufführung eines Shakespeare-Stücks, bei dem Regielegende Stanley Kubrick auf ihn aufmerksam geworden ist und ihn in seiner Satire Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (OT: Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb) besetzte. Als Bombenschütze Lieutenant Lothar Zogg feierte er 1964 darin sein Leinwanddebüt.

Seinen großen Durchbruch feierte Jones 1970 als Boxer Jack Jefferson in Die große, weiße Hoffnung (OT: The Great White Hope). Für die Rolle gewann Jones zuvor einen Tony am Broadway. Der Film brachte ihm auch seine einzige Oscarnominierung ein. Damals war er erst der zweite afroamerikanische Schauspieler nach Sidney Poitier, der für einen Oscar nominiert wurde. Bei den Golden Globes wurde er als bester Newcomer für die Performance ausgezeichnet.

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Als George Lucas die passende Stimme für den Antagonisten seiner Star-Wars-Filme suchte, zog er zunächst Orson Welles in Erwägung, befürchtete aber, dass seine Stimme in den USA viel zu bekannt sei und von der Figur ablenken würde. Also fiel seine Wahl auf Jones und der Rest war Geschichte. Erst im Abspann von Die Rückkehr der Jedi-Ritter (OT: Return of the Jedi) wurde Jones jedoch als Darth Vaders Stimme auch namentlich erwähnt. Nach seinem ersten Einsatz als Darth Vader 1977 kehrte Jones in den darauffolgenden 45 Jahren immer wieder zur Rolle zurück. Passenderweise beendete er mit ihr auch seine Karriere, als er Vader ein letztes Mal in der Miniserie "Obi-Wan Kenobi" sprach.

Doch Jones lieh seine Stimme einer weiteren ikonischen Filmfigur und sprach in Disneys Der König der Löwen Simbas Vater Mufasa. Er lieh ihm auch in der direkt fürs Heimkino produzierten Fortsetzung und im CGI-Remake von 2019 erneut seine Stimme.

Im Kino war Jones u. a. als Tom Clancys Schöpfung und Jack Ryans Mentor Admiral James Greer in Jagd auf Roter Oktober (OT: Hunt for Red October), Die Stunde der Patrioten (OT: Patriot Games) und Das Kartell (OT: Clear and Present Danger) zu sehen. Außerdem spielte er den Schlangenkultführer Thulsa Doom in Conan der Barbar (OT: Conan the Barbarian) und Eddie Murphys Filmvater König Jaffe Joffer in Der Prinz aus Zamunda (OT: Coming to America) und dessen Fortsetzung, die vor drei Jahren erschienen ist.

Für seine Rollen in der Fernsehserie "Chicago Soul" (OT: "Gabriel’s Fire") und dem Fernsehfilm Heat Wave erhielt Jones 1991 jeweils einen Emmy und wurde zur ersten Person überhaupt, die zwei Emmys im selben Jahr für die Schauspielerei gewonnen hat. Seit er 2011 mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, zählte er zum kleinen Kreis von Entertainern, die im Laufe ihrer Karrieren einen Tony, einen Emmy, einen Grammy und einem Oscar erhalten haben.

Quelle: Deadline

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