Jesse Eisenberg in Justice League © 2017 Warner Bros. Pictures
Quelle: Deadline
Man liebt es oder man hasst es: Zack Snyders Vision des DC-Kinouniversums hat viele leidenschaftliche Anhänger, die Warner sogar dazu bewegt bzw. genötigt (Bots hin oder her) haben, Snyders eine Vision von Justice League wiederherstellen zu lassen, wie auch Gegner, die mit seiner düsteren, grimmigen und manchmal bemüht epischen Machart nicht so viel anfangen können.
Während die meisten Zuschauer Man of Steel noch mochten, hat sich spätestens bei Batman v Superman: Dawn of Justice für viele entschieden, ob sie in den Snyder-Zug einsteigen wollen oder nicht. Man kann dem Film einiges vorwerfen, jedoch nicht, dass er wenig ambitioniert sei. Für mich war es ein sehr makelbehaftetes Epos, bei dem sich meisterhafte Momente mit cringy Szene wie "Martha!" abwechselten.
Vor allem mochte ich an Batman v Superman drei Dinge: Hans Zimmers epische Musik, Ben Affleck als abgebrühten Batman und Jesse Eisenberg als eine besonders exzentrisch illustre Version des Superman-Erzfeinds Lex Luthor. Bei den ersten zwei Punkten werden mir vermutlich viele zustimmen, doch bei Eisenbergs Luther scheiden sich sogar bei den ganz großen Fans des Films die Geister. Eisenbergs Verkörperung von Luther als Mark Zuckerberg-trifft-Joker mit vollem Haarschopf über nahezu die gesamte Laufzeit des Films entfernte sich weit von allen bisherigen Darstellungen des Charakters und das liebte ich daran.
In einem neuen Interview hat Eisenberg zugegeben, dass ihn der Hass, der seiner Performance als Luthor entgegenschlug, sehr persönlich getroffen habe: (aus dem Englischen)
Es hat mich sehr persönlich getroffen. Der Autor, Chris Terrio, ist ein sehr ernster Autor und er ist eine sehr emotionale Person. Er hat viel über meinen Charakter nachgedacht und ich habe ebenfalls über meinen Charakter nachgedacht, über seine Vorschichte mit seinem Vater und sein emotionales Leben – und haben die Leute mich gehasst.
Snyder und Warner hatten noch größere Pläne für Eisenbergs Luthor und er durfte die Rolle, diesmal mit der vorlagengetreuen Glatze, in der Abspannszene von Justice League verkörpern, in der er Joe Manganiello als Deathstroke in sein Team von Superschurken einlädt. Inzwischen sind nur noch Scherben von Snyders DCEU übriggeblieben und Warner macht keinen Hehl daraus, in absehbarer Zeit einen Neustart anzustreben. Das ist Eisenberg auch bewusst und obwohl er die Rolle gerne wieder verkörpern würde, macht er sich keine Hoffnungen, als Luthor wieder vor die Kameras geladen zu werden:
Ich wäre schockiert, wenn ich in einem DC-Film wieder mitspielen würde, aber es wäre ein angenehmer Schock. Hört mal, ich bin kein Comicfan. Für mich war es keine Rolle, von der ich von Kindheit an geträumt habe. Fr mich war es die Gelegenheit, diesen großartigen Charakter zu spielen, den dieser großartige Drehbuchautor geschrieben hat, und ich habe es geliebt.
Es zu spielen ist ein Vergnügen und es nicht zu spielen ist nicht etwas, wofür ich mich schämen werde, es meinen Kindern zu erzählen, weil es kein wichtiges Genre in meinem Leben ist, auch wenn ich es geliebt habe, diesen Film zu drehen.
Schade, aber sehr wahrscheinlich auch richtig.
Wie fandet Ihr ihn in der Rolle?
Für mich persönlich absolut fatale Fehlbesetzung, und sehr fragwürdige Darstellung des Charakters. Hat den Film einige Pluspunkte gekostet