Keanu Reeves in John Wick: Kapitel 4 © 2023 Lionsgate
Quelle: Indiewire
Vier Jahre nach seinem letzten Kapitel kehrte John Wick diese Woche für eine neue Runde spektakulär choreografierter, ultrastylischer Action in die Kinos zurück. Wenn man John Wick: Kapitel 4 schaut, hat man das Gefühl, dass sowohl Regisseur Chad Stahelski als auch sein unermüdlicher Star Keanu Reeves alles gegeben haben, um dafür zu sorgen, dass der Film seine Vorgänger in jeder Hinsicht toppt und in den Pantheon der ganz großen Action-Epen aufsteigt. das ist auch in der Laufzeit des Films ersichtlich. Mit rund 169 Minuten ist John Wick: Kapitel 4 vermutlich der längste "reine" Actionfilm aller Zeiten.
Doch ist er vielleicht zu lang? Mir kam er das stellenweise vor, als die zugegebenermaßen anfangs atemberaubenden, extrem kreativen Actionsequenzen sich nach einer Weile redundant und letztlich ermüdend anfühlten. Wie Stahelski und sein Cutter Nathan Orloff jetzt in einem Interview enthüllt haben, war die erste Schnittfassung des Films noch deutlich länger und es war ein mühseliger Prozess, den Film überhaupt auf die aktuelle Länge zu bringen: (aus dem Englischen)
Um wirklich ehrlich zu sein, nichts war vorausgeplant. Unsere erste Schnittfassung war drei Stunden und 45 Minuten lang und sie fühlte sich auch wie drei Stunden und 45 Minuten an. Wir dachten: "Wir sind so am Arsch." Man muss einfach komprimieren und komprimieren und komprimieren. Ich bin das durchgegangen und jedes Mal, wenn jemand eine Idee wiederholt hat, die er bereits zum Ausdruck gebracht hatte, habe ich es rausgeschnitten. Keine Wiederholungen. Es ist eine sehr lineare Geschichte, also gab es nicht viel Umstrukturierungen und Neuanordnungen, die wir machen konnten. Es ging darum, das auszusortieren, was wir nicht gebraucht haben.
Könnt Ihr Euch einen John-Wick-Film mit 225 Minuten Laufzeit vorstellen?! Ob wir das entfernte Material als Langfassung oder in Form von entfernten Szenen im Bonusmaterial der Blu-ray zu sehen bekommen werden, wissen wir nicht. Es klingt jedenfalls nicht danach, als sei die längere Fassung die präferierte Version des Regisseurs gewesen, sodass er vermutlich nicht erpicht darauf sein wird, den aktuellen Film fürs Heimkino noch zu verlängern.
Stahelski erzählte auch, weshalb der Schneideprozess des Films für sein Team besonders anstrengedn war:
Mein Editorenteam hasst mich vermutlich, denn auch wenn wir nur 30 Sekunden rausgenommen haben, habe ich alle dazu gebracht, den gesamten Film von vorne zu schauen. Nur so weiß man, ob man das richtige Tempo hat. Man spürt sonst diese Dellen in Filmen, weil sie Teilen betrachten wurden und nicht als Ganzes. Das letzte, was man will, ist, es als einen Haufen Einzelteile zu sehen.
Wie fandet Ihr das Sequel und hättet Ihr gerne eine noch längere Version gesehen?
Wenn mir ein Film gefällt, kann der gar nicht lange genug sein.