© Lionsgate
Quelle: Indiewire
Das Jahr ist fast halb rum und John Wick: Kapitel 2 bleibt weiterhin einer der coolsten Filme, die ich 2017 im Kino gesehen habe. Es ist ein seltener Film, der mit seinem bereits starken Vorgänger mithalten und ihn stellenweise gar toppen kann. Auch an den Kinogängern weltweit ist die pure Coolness von Keanu Reeves als tödliches Stehaufmännchen John Wick nicht unbemerkt vorbeigegangen und das Sequel spielte mit $167 Mio fast das Doppelte der Einnahmen des ersten Teils ein.
Natürlich sind für viele Zuschauer Reeves' Performance als supereffizienter Killer und die stylische Action die Highlights der John-Wick-Filme, doch was sie für mich ebenfalls herausstechen ließ, ist die fast schon mythisch anmutende kriminelle Unterwelt, die von Drehbuchautor Derek Kolstad und den Regisseuren David Leitch und Chad Stahelski im ersten Film erschaffen und im zweiten erweitert wurde. Eine Welt, in der Profikiller an jeder Ecke lauern, Goldtaler als Währung eingesetzt werden, ein Blutschwur nicht gebrochen werden darf und eine exklusive weltweite Hotelkette für Kriminelle existiert.
Natürlich bekommt man als Zuschauer in den Filmen nur einen kleinen Einblick in diese sehr umfangreich wirkende Welt. Wer von ihr jedoch fasziniert ist, kann sich auf eine TV-Serie freuen, die tiefer in das Universum der John-Wick-Filme eintauchen wird. Vom Erfolg der beiden Streifen beflügelt, entwickelt Lionsgate aktuell eine John-Wick-Prequelserie, die den Titel "The Continental" tragen soll, benannt nach der Hotelkette aus den Filmen, in der ganz bestimmte Regeln gelten. Die Strafe für einen Verstoß ist hoch.
Chad Stahelski, der Kapitel 2 ohne seinen Regie-Partner David Leitch inszenierte, verriet einige Details zu der Serie und deutete einen Gastauftritt von Keanu Reeves darin an: (aus dem Englischen)
Die Serie hat eine wirklich gute Struktur. Sie ist sehr eng mit den Filmen verknüpft und handelt von den Continental-Hotels rund um die Welt. Es geht darum, wie bestimmte Menschen diese Welt betreten und was mit ihnen passiert. Ich denke, dass die Welt riesig ist und alles, was ich zu der Serie bislang gehört habe, klingt sehr gut. Das Studio steht sehr dahinter und hat großes Interesse an dem Projekt.
Ich erzähle gerne Geschichten aus der Perspektive meines Hauptcharakters. Aber sobald man in einer Serie diesen Blickwinkel verlässt, kann man all den anderen Figuren folgen. Man kann die Welt durch den Consigliere, den Concierge oder den Sommelier erleben – man kann diesen Charakteren folgen und die unterschiedlichen Aspekte der Welt erleben. […]
Ich denke, dass Keanu Reeves einen Auftritt haben wird. Er ist Teil dieser Welt. Aber die Serie handelt nicht von John Wick.
Auch ohne Reeves' dauerhafte Beteiligung klingt die Serie, als hätte sie Potenzial. Optimal wäre es, wenn sie bei einem Kabelsender wie Starz oder Showtime oder einem VOD-Anbieter wie Netflix landet, sodass sie sich beim Blutvergießen und der Sprache nicht einschränken muss. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Ian McShane und Lance Reddick in der Serie auftauchen werden, die in den beiden Filmen jeweils als Concierge und als Manager des Continental-Hotels in New York zu sehen waren. Es würde nur Sinn ergeben, sie in der Serie vorbeischauen zu lassen und diese so noch enger mit den Filmen zu verknüpfen. Wir wissen bereits, dass die beiden Charaktere in John Wick: Kapitel 3 eine große Rolle spielen werden. An dem Drehbuch zum Sequel, das die Trilogie um John Wick abschließen soll, wird aktuell fleißig gearbeitet. Chad Stahelski wird als Regisseur des dritten Films zurückkehren. Darüber hinaus hofft er, einige Folgen der Serie selbst inszenieren zu dürfen. Laut ihm hat die Serie bereits einen sehr guten Showrunner, dessen Namen er jedoch nicht verraten wollte.
Manche von Euch erinnern sich vielleicht, dass bevor der erste John Wick überhaupt in die Kinos kam, eine andere TV-Serie mit Keanu Reeves in der Hauptrolle angekündigt wurde. In "Rain", der Adaption von Barry Eislers Romanreihe um John Rain, sollte er den titelgebenden halb-japanischen, halb US-amerikanischen Profikiller spielen, der sich darauf spezialisiert hat, die Todesursache seiner Opfer natürlich aussehen zu lassen. John-Wick-Regisseure David Leitch und Chad Stahelski sollten die Serie produzieren und im Herbst 2014 wurden mit Chris Collins ("Sons of Anarchy") und Marc Abrams die Showrunner für die Serie angeheuert. Doch dann wurde John Wick zu einem Überraschungserfolg und plötzlich wurde es sehr still um "Rain", die zugegebenermaßen der Filmreihe sehr ähnlich klingt. Stahelski erklärte nun, dass "Rain" vorerst auf Eis liegt, weil Reeves einfach keine Zeit im Terminkalender hat und sich vorerst auf den dritten John Wick konzentrieren möchte. Sollte er aber danach Interesse an "Rain" haben, würde das Projekt natürlich auf ihn warten.