Links: John Williams in Boston © 2011 Chris Devers
Rechts: Daniel Craig in Keine Zeit zu sterben © 2021 Eon Productions/Universal Pictures International
Quelle: The Guardian
Der weiße Hai, Superman, Star Wars, E.T., Indiana Jones, Kevin – Allein zu Haus, Schindlers Liste, Jurassic Park, Harry Potter. Diese Filme bzw. Franchises gehören zu Meilensteinen der Kinogeschichte und sie haben eine Sache bzw. einen Mann gemeinsam: John Williams. Man muss ein eingefleischter Cineast sein, um Williams' ikonische Scores wiederzuerkennen und seine Auszeichnungen sprechen für sich: fünf Oscars von insgesamt 52 Nominierungen (mehr als jeder andere noch lebende Mensch), vier Golden Globes, drei Emmys und 23 Grammys. Man kann sich vielleicht darüber streiten, ob Williams der beste Filmkomponist aller Zeiten ist, jedoch wohl kaum darüber, dass seine Stücke insgesamt den höchsten Wiedererkennungswert haben. Wer kennt schon nicht die Melodien aus Star Wars, Indiana Jones oder Harry Potter?
Williams hat durch seine Musik unzählige Blockbuster aufgewertet, hauptsächlich durch seine Zusammenarbeit mit Steven Spielberg, der seit seinem Kinodebüt Sugarland Express Williams' Dienste für nahezu alle seine Filme in Anspruch genommen hat – mit seltenen Ausnahmen wie Bridge of Spies, Die Farbe Lila oder Ready Player One. Vergangenen Februar ist Williams stolze 90 Jahre alt geworden und denkt inzwischen über verdienten Ruhestand nach. Er schrieb die Musik für Spielbergs kommendes autobiografisches Drama The Fabelmans und arbeitet aktuell am Score zu Indiana Jones 5, der unter James Mangolds Regie nächstes Jahr in die Kinos kommen soll. Vor einigen Monaten deutete Williams an, dass Indiana Jones 5 sein letzter Film werden könnte. Doch es gibt ein großes Franchise, mit dem Williams bislang nicht in Berührung kam und dem er gerne seinen Stempel aufdrücken würde. Als er in einem neuen Interview gefragt wurde, ob er gerne einen James-Bond-Score komponieren würde, antwortete er ohne zu zögern mit: (aus dem Englischen)
Ich würde es liebend gerne tun!
John Barry und David Arnold sind die bekanntesten Bond-Komponisten. Die beiden schrieben die Musik für insgesamt 16 der 25 offiziellen Bond-Filme. Zuletzt komponierten Thomas Newman (Skyfall, Spectre) und Hans Zimmer (Keine Zeit zu sterben) die Bond-Scores. Die Vorstellung eines 007-Films mit der Musik von John Williams dürfte Bond- und Filmmusik-Fans in helle Aufregung versetzen. Das Problem ist leider, dass der nächste Bond-Film überhaupt nicht in Sicht ist und laut Produzentin Barbara Broccoli noch einige Jahre entfernt ist. Und John Williams wird leider auch nicht jünger. Wenn es einen Grund gäbe, sich mit der Auswahl von Daniel Craigs Nachfolger zu beeilen, dann diesen, denn es wäre einfach viel zu schade, die Gelegenheit eines Bond-Scores von Williams ungenutzt zu lassen.
Im selben Interview hat Williams verraten, dass er aktuell zu 30% mit der Musik des nächsten Indy-Abenteuers fertig sei und die Arbeit daran vermutlich bis Ende September andauern werde.