Im neuen Trailer zu Joker: Folie à Deux geben Joaquin Phoenix und Lady Gaga den Leuten, was sie wollen

Kinder, Jugendliche und Familien sind traditionell das wichtigste Zielpublikum von Comicverfilmungen, dieses Jahr richten sich die meisten großen Comicadaptionen jedoch an erwachsene Zuschauer, lassen das Blut fließen und kommen mit einem R-Rating in die Kinos. Seit gestern läuft mit Deadpool & Wolverine der einzige MCU-Film 2024 in unseren Kinos und den prall gefüllten Kinosälen sowie massiven Vorverkaufszahlen in den USA nach zu urteilen, tun die hiesige FSK-16-Freigabe bzw. das US-amerikanische R-Rating dem Erfolg des Films keinen Abbruch. Für mindestens eine der drei Marvel-Verfilmungen von Sony dieses Jahr ist das R-Rating ebenfalls schon lange bestätigt: Der vielfach verschobene Kraven the Hunter hat die blutigen Actionszenen bereits im ersten Trailer gezeigt. Bei Venom: The Last Dance hat Hauptdarsteller Tom Hardy selbst das Gerücht über das möglicherweise erste R-Rating der Reihe befeuert.

Während James Gunn den Neustart des DCU nächstes Jahr vorbereitet, kommt mit Joker: Folie à Deux dieses Jahr nur ein einziger Film aus dem Hause DC in die Kinos und sein R-Rating wurde eigentlich nie angezweifelt, denn schließlich ist sein polarisierender Vorgänger vor fünf Jahren mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Einspiel zum umsatzstärksten R-rated Film aller Zeiten geworden. Auch wenn die Kritiken zum Taxi Driver/The King of Comedy-Verschnitt gemischt waren, war Joker ansonsten ein rauschender Erfolg auf ganzer Linie. Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde er mit dem Hauptpreis, dem Goldenen Löwen, ausgezeichnet, und bei den Oscars erhielt er elf Nominierungen, mehr als jede andere Comicverfilmung je zuvor. Für die gewaltige Musik und Joaquin Phoenix' Tour-de-Force-Performance hat er gewonnen.

Erfolg ist verführerisch und obwohl eine Fortsetzung zu Joker eigentlich nie geplant war, haben sich Regisseur Todd Phillips und Phoenix mit satten Gagen von Warner überzeugen lassen, eine zu drehen. Ihre Bedingung war, dass das Sequel die Erwartungen der Zuschauer genauso unterwandern sollte, wie der erste Film und so erstaunte viele Fans der Originals die Ankündigung, dass Joker 2 ein Musical werden würde. Wie groß der Musical-Anteil des Films genau werden wird, ist noch unklar, doch im Gegensatz zu einigen anderen Film-Musicals, die versucht haben, die Tanz- und Gesangseinlagen im Marketing herunterzuspielen, geht der neue Trailer zu Joker: Folie à Deux damit in die Offensive und lässt keine Zweifel daran, weshalb Superstar Lady Gaga als Harley Quinn in dem Film besetzt wurde. Schaut und staunt selbst:

Deutscher Trailer

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Originaltrailer

Wie schon der erste Film, wird Joker: Folie à Deux seine Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig feiern. Ob er zum ersten Sequel in der langen Geschichte des prestigeträchtigen Festivals werden wird, der den Goldenen Löwen gewinnen wird, ist fraglich. Allein schon seine Auswahl für den Wettbewerb ist jedoch ein Zeichen der Zuversicht. In die deutschen Kinos wird der Film am 3. Oktober kommen. Einen Tag später (und exakt fünf Jahre nach dem Original) wird er in den USA anlaufen.

Nachdem der erste Film mich abgesehen von der Musik und Phoenix' Performance als oberflächliche Kopie besserer Martin-Scorsese-Filme weitgehend kaltgelassen hat, macht mich der Musical-Ansatz der Fortsetzung zumindest sehr neugierig. Auch die Besetzung von Lady Gaga, die ihre schauspielerische Bandbreite bereits in "American Horror Story: Hotel", A Star Is Born und House of Gucci eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte, ist ein großer Pluspunkt aus meiner Sicht und wird sicherlich eine aufregende Alternative zu Margot Robbies Harley Quinn sein.

Sie soll allerdings nicht der einzige neue Charakter aus dem Batman-Kanon sein, der in Joker: Folie à Deux sein Debüt feiern wird. Wie die Untertitel zum Trailer verraten haben, wird Harry Lawtey ("Industry") den jungen Staatsanwalt Harvey Dent in dem Film verkörpern, der Arthur Fleck alias Joker vor Gericht bringt. Nach Christopher Nolans The Dark Knight ist es der zweite Film, in dem Joker und Harvey Dent direkt aufeinandertreffen und man darf gespannt sein, ob der Joker auch diesmal für Dents Verwandlung in Two-Face verantwortlich sein wird.

Weitere Rollen in Folie à Deux spielen Brendan Gleeson (The Banshees of Inisherin), Steve Coogan (Philomena), Ken Leung ("Lost") und Catherine Keener (Get Out). Zazie Beetz kehrt in ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter und Arthurs ehemalige Nachbarin Sophie zurück, für die er unerwiderte Gefühle hegte.

Freut Ihr Euch auf Joker: Folie à Deux oder schreckt Euch der Musical-Aspekt des Films ab?

Quelle: Warner Bros. Pictures

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