Jonathan Lipnicki in Stuart Little 2 (2002) © Sony Pictures
Quelle: Slashfilm
Was haben Drew Barrymore, Jake Gyllenhaal, Scarlett Johansson, Kurt Russell und Jodie Foster gemeinsam? Sie haben alle als Kinder schon mit der Schauspielerei begonnen und schafften einen nahezu nahtlosen und erfolgreichen Übergang zu erwachsenen Rollen. Doch nicht allen Kinderstars gelingt dieser Sprung. Manche verlassen das Filmgeschäft, weil sie, als sie älter werden, andere Interessen für sich entdecken. Andere werden vom frühen Erfolg überrumpelt und fallen den Versuchungen des Ruhms und des Geldes zum Opfer. Lindsay Lohan, Macauley Culkin und Edward Furlong sind Paradebeispiele für Schauspieler, die nach einem erfolgreichen Karrierestart als Kinder Schwerigkeiten hatten, als Erwachsene im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Alkohol und Drogen spielen dabei häufig leider eine große Rolle.
Im Falle von Jonathan Lipnicki waren Partyexzesse, Substanzmissbrauch oder andere Skandale kein Thema, dennoch ist der ehemalige Kinderstar nach in Jerry Maguire, Der kleine Vampir und zwei Stuart-Little-Filmen nach 2002 plötzlich von den Leinwänden verschwunden. Untätig war er nicht die ganze Zeit, wie ein Blick auf seine Vita bei IMDb verrät. Zwischen 2005 und 2012 hatte er zwar keine Filmrollen, spielte aber seitdem regelmäßig in Independent- und Billig-Produktionen mit. Seit 20 Jahren war er in keiner breit veröffentlichten Produktion mehr zu sehen, sein einziger halbwegs bekannter Film aus der Zeit dürfte Bad Asses mit Danny Trejo und Danny Glover gewesen sein.
In einem erfrischend ehrlichen Interview mit /Film hat Lipnicki die Verantwortung für seine Karriererflaute selbst übernommen: (aus dem Englischen)
Der größte Übergang war für mich…Ich habe lange Zeit nicht gearbeitet. Und die Leute erklären das immer mit "Oh, ich bin zur Highschool" gegangen," und was auch immer. Und das ist die Geschichte, die die Leute manchmal erzählen, wenn sie nicht arbeiten. Oder wenn sie Kinderschauspieler sind, dass sie sich eine Auszeit genommen haben. Ich habe mir eine Auszeit genommen, in dem Sinne, dass es nicht die einzige Priorität war, die ich hatte. Aber ich habe nicht gearbeitet, weil ich einfach nicht gearbeitet habe. Ich habe eine Zeitlang nicht wirklich Rollen bekommen.
Und ich bin ehrlich, was das angeht. Es lang daran, dass ich kein sehr guter Schauspieler zu dem Zeitpunkt war. Denn das Tolle daran, jung zu sein, ein Kind, ist dass es dieses schöne, inhärente kindliche Staunen gibt. Deswegen sind viele Kinder, die man sieht, ziemlich talentiert. Und dann kommen später die Filter, man wird nervös oder… Die Welt kommt ins Spiel. Und für mich war es so, dass ich davon, etwas natürlich zu tun, dazu übergegangen bin, zu versuchen, wie meine Lieblingsschauspieler zu sein.
Einsicht ist jedoch der erste Schritt der Veränderung und nach der Highschool blieb Lipnicki an der Schauspielerei dran, nahm Schauspielunterricht und spielte am Theater u. a. als Chris Pines Zweitbesetzung in Martin McDonaghs "The Lieutenant of Inishmore", von dem er laut eigener Aussage viel gelernt hat. Wer weiß, vielleicht feiert Lipnicki eines Tages ein überraschendes Comeback. Schließlich lasen sich auch Lohan und Culkin immer häufiger blicken.