"Es ist schwer, einen guten Film zu machen." Mit dieser Aussage reagierte Jeff Goldblum kürzlich auf die überwiegend negativen Kritiken zu Jurassic World – Ein neues Zeitalter, in dem er zum vierten Mal als Dr. Ian Malcolm zurückgekehrt ist und erstmals seit dem ersten Jurassic Park mit Sam Neill und Laura Dern wiedervereint wurde.
Er hat natürlich nicht Unrecht und es ist manchmal leicht, aus der Ferne zu urteilen, doch die Jurassic-Reihe hat bereits fünfmal zuvor gezeigt, dass man zumindest einen besseren Film als Ein neues Zeitalter machen kann. Es gab zwar definitiv schlechtere Filme in den letzten Jahren als Colin Trevorrows Abschluss der Jurassic-World-Trilogie, doch für mich persönlich keinen, der enttäuschender war. Steven Spielbergs Originalfilm ist ein Meilenstein des Blockbusterkinos und für mich vielleicht der beste Popcorn-Film aller Zeiten, doch auch die ersten vier Nachfolger liegen mir irgendwie am Herzen. Insbesondere Jurassic World war eine wundervoll nostalgische Rückkehr zu den Stärken des Originalfilms, während ich den deutlich polarisierenderen Jurassic World – Das gefallene Königreich für seine horrorähnliche Atmosphäre bewundert habe und auch dafür, dass er einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat als seine Vorgänger.
Das Ende des fünften Jurassic-Abenteuers verhieß eine potenziell aufregende Zukunft für die Reihe, in der Dinosaurier endgültig Seite an Seite mit Menschen leben und die Aussicht auf die Reunion der drei Originaldarsteller aus dem ersten Film befeuerte meine Vorfreude auf Jurassic World – Ein neues Zeitalter erst recht. Umso größer war meine Enttäuschung, als der Film sich offenbar mehr für genmanipulierte Heuschrecken als zentrales Plotelement interessierte als für Dinosaurier und die Rückkehr der Originalfiguren nicht mehr als lahmer Fanservice war.
Dass der Film 2022 trotz der negativen Kritik dennoch zu einem Milliardenhit für Universal wurde, zeigte vor allem, wie sehr das Publikum Dinosaurier im Kino liebt. Mit rund einer Milliarde US-Dollar Einspiel pro Film ist Jurassic Park/World im Schnitt das dritterfolgreichste Franchise überhaupt hinter Avatar und Avengers. Deshalb wird die Reihe auch weitergehen, Trilogie-Abschluss hin oder her. Tatsächlich wird Universal den siebten Jurassic-Film bereits nächsten Sommer in die Kinos bringen, nur drei Jahre nach Ein neues Zeitalter. David Koepp, der Autor der ersten beiden Jurassic-Filme von Spielberg, hat das Drehbuch zum neuen Film geschrieben, dessen Titel Universal kürzlich als Jurassic World – Die Wiedergeburt (im Original: Jurassic World Rebirth) enthüllt hat. Der Name ist Programm, denn der neue Film soll frischen Wind ins Franchise bringen und ein neues Kapitel eröffnen, das sich von den Altlasten der Reihe entfernt.
Gareth Edwards, der bereits vor zehn Jahren mit seinem Godzilla-Film eine Riesenechse Kinoleinwände zauberte, inszenierte den neuen Film, nachdem Universals erste Wahl David Leith (The Fall Guy, Deadpool 2) wegen kreativer Differenzen den Regieposten abgelehnt hatte. Nach Chris Pratt übernimmt nun mit Scarlett Johansson ein weiterer Marvel-Star die Hauptrolle im nächsten Jurassic-Film. Die britische Filmzeitschrift Empire hat kürzlich ein brandneues Foto aus dem bereits abgedrehten Film veröffentlicht, das Johanssons Charakter mit einem Betäubungsgewehr auf Dinojagd zeigt:
Johansson spielt in dem Film Zora Bennett, eine ehemalige Geheimagentin, die von einem Pharmaunternehmen engagiert wird, als Teil eines Teams von Experten Genproben von drei der größten Dinosaurier der Welt einzusammeln. Ihr Weg kreuzt sich mit dem einer Zivilisten-Familie, deren Boot nach einer Begegnung mit Wasser-Dinos gekentert ist. Sie alle stranden auf einer Insel und machen eine schockierende gefährliche Entdeckung, die jahrzehntelang vor der Welt geheim gehalten wurde. Der Film spielt fünf Jahre nach den Ereignissen von Jurassic World – Ein neues Zeitalter. In der Zwischenzeit hat sich die Umwelt der Erde als größtenteils unwirtlich für Dinosaurier erwiesen, die nur in isolierten äquatorialen Gegenden, deren Klima der Zeit ähnelt, in der sie vor Millionen von Jahren lebten, überlebt haben. Als sich herausstellt, dass drei der kolossalsten dieser Urzeitwesen den Schlüssel für ein Medikament, das viele Menschenleben retten kann, in sich tragen, bringt diese Entdeckung ein Pharmaunternehmen auf den Plan.
Johanssons Charakter Zora sucht zu Beginn des Films neuen Sinn im Leben, nachdem sie das Militär hinter sich gelassen hat. Als sie beauftragt wird, die Dino-DNA zu sammeln, wittert sie die Chance ihres Lebens, nach der sie für immer ausgesorgt hätte. Doch natürlich wird ein Pharmakonzern in einem Science-Fiction-Film nicht als Wohltäter dargestellt und es dauert nicht lange, bis Zora an den ethischen Parametern ihrer Mission zweifelt.
Auch die Besetzung des oscarnominierten Superstars Johansson viele Filmfans zunächst überrascht hat, hat die Schauspielerin selbst erklärt, dass mit ihrer Besetzung ein lang gehegter Traum, Teil von Spielbergs Dino-Franchises zu werden, in Erfüllung gegangen sei.
An Johanssons Seite spielen der zweifache Oscarpreisträger Mahershala Ali (Green Book) als ihr Teamleiter Duncan Kincaid und "Bridgerton"-Star Jonathan Bailey als Paläontologe Dr. Henry Loomis mit, während Rupert Friend ("Homeland") einen Vertreter des Pharmaunternehmens, der Zora beauftragt hat, darstellt. Manuel García-Rulfo ("The Lincoln Lawyer") verkörpert den auf der Dino-Insel gestrandeten Familienvater Reuben Delgado und Luna Blaise ("Manifest"), David Iacono ("Dead Boys Detectives") und Newcomerin Audrina Miranda spielen seine drei Kinder. Eine weitere, noch unbekannte Rolle hat Ed Skrein (Deadpool) übernommen. Die ersten Fotos von Baileys und Alis Charakteren hat sowie das offizielle Logo des neuen Films hat Universal bereits im August veröffentlicht:
Jurassic World – Die Wiedergeburt kommt voraussichtlich am 02.07.2025 in die deutschen Kinos und ich hoffe inständig, dass er den bitteren Nachgeschmack, den Ein neues Zeitalter bei mir hinterlassen hat, vergessen lassen wird.
Quellen: Universal Pictures, Empire