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Quelle: The Hollywood Reporter
Welcher Film ist das Paradebeispiel für einen perfekten Popcorn-Blockbuster? Ist es Indiana Jones' Debüt in Jäger des verlorenen Schatzes? Oder vielleicht doch Star Wars? Oder ist es James Camerons Terminator 2? Für alle diese Filme kann man gute Argumente vorbringen und bei keinem würden viele protestieren. Doch meine Antwort auf diese Frage lautet immer Jurassic Park. Für mich ist es der ultimative effektreiche, sommerliche Filmspaß, der auch nach zahlreichen Sichtungen nichts von seinem Unterhaltungswert eingebüßt hat.
Ja, sein Regisseur Steven Spielberg hat im selben Jahr noch mit Schindlers Liste einen anspruchsvolleren und künstlerisch wertvolleren Film herausgebracht doch filmhistorisch ist Jurassic Park von mindestens genauso großer Bedeutung. Die Faszination der Menschen mit Dinosauriern reicht in die Zeit vor der Geburt des Kinos zurück. Vor Jurassic Park gab es bereits viele Filme mit Dinosauriern, doch keiner hat die prähistorischen Riesenechsen so eindrucksvoll und lebensecht auf der Leinwand zum Leben erweckt wie Spielberg in seiner Verfilmung von Michael Crichtons Romanvorlage. Jurassic Park setzte neue Maßstäbe für eine gelungene Mischung aus CGI und praktischen Effekten. Die Darstellung der Dinosaurier hat Jurassic Park so stark geprägt, dass nur wenige Filme in den 30 Jahren danach sich getraut haben, damit zu konkurrieren. Die 3D-Wiederafführung des Originalfilms zu seinem 20. Jubiläum hat abermals vorgeführt, wie gut sich die Effekte bis heute gehalten haben.
Natürlich folgten auf diesen massiven Erfolg Fortsetzungen, von denen keine mit dem Original mithalten konnte, viele aber dennoch wirklich Spaß gemacht haben und mir aus nostalgischer Liebe gegenüber dem Original am Herzen liegen. Nach Jurassic Park III folgte eine längere Pause, bis Colin Trevorrows Jurassic World das Franchise 2015 wiederbelebte. Der gigantische Erfolg des Films, der mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar weltweit eingespielt hat, erinnerte uns daran, dass wenn Menschen eins im Kino noch mehr lieben als Superhelden, dann sind es Dinos. Auch wenn Jurassic World im Prinzip nichts Anderes war als eine Neuauflage des ersten Films mit deutlich mehr CGI, hat er mit dieser Rückkehr zu den Wurzeln die Fangemeinde wieder aktiviert und weitgehend begeistert.
Deutlich polarisierender, wenn auch meiner Meinung nach stark unterschätzt, war der Nachfolger Jurassic World – Das gefallene Königreich, der die Inseln erstmals verlassen hat und in der zweiten Hälfte im Prinzip auf einem großen Anwesen spielte. Kritiken waren gemischt, an den Kinokassen spielte der Film aber mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar ein.
Trotz dieser gemischten Reaktionen war das Interesse an Jurassic World – Ein neues Zeitalter groß. Die Fans wollten den "letzten" Teil der Jurassic-World-Trilogie sehen. Die Aussicht auf das Wiedersehen mit dem Original-Trio Sam Neill, Jeff Goldblum und Laura Dern sowie die Prämisse von Dinos, die unter uns leben, waren unwiderstehlich, das Endprodukt leider eine bittere Enttäuschung. Überlang, lustlos und voller dämlicher Ideen hat mich ein Jurassic-Film noch nie so wenig gefallen wie dieser. Wer auch immer (also Colin Trevorrow) dachte, genmanipulierte Heuschrecken (!) zum zentralen Plotelement des Films zu machen, hat einfach nicht verstanden, was Menschen an diesen Filmen mögen. Drei Nominierungen für die Goldenen Himbeeren waren die Quittung.
Es ist ein Zeugnis für die Anziehungskraft der Marke "Jurassic World/Park", dass der letzte Film trotz seiner Mängel es dennoch geschafft hat, weltweit als einer von nur sechs Filmen seit Beginn der Pandemie die Milliardenmarke an den Kinokassen zu knacken.
Wenn ein sechsteiliges Film-Franchise mehr als sechs Milliarden US-Dollar an den Kinokassen einspielt und vermutlich mindestens genauso viel an Merchandise für das Studio absetzt, dann wird es auch weitergehen. Vielleicht sogar schneller als gedacht. Weniger als zwei Jahre nach der Veröffentlichung von Jurassic World – Ein neues Zeitalter ist ein brandneues Jurassic-World-Abenteuer offiziell in Arbeit bei Universal. David Koepp, der Autor von Spielbergs Originalfilm und seiner ersten Fortsetzung, hat insgeheim schon seit geraumer Zeit am Drehbuch zum neuen Film geschrieben, das laut The Hollywood Reporter bereits so weit ist, dass ein Kinostart 2025 innerhalb des Studios gemunkelt wird. Das wäre überraschend, denn Filme von dieser Größe werden selten so kurzfristig (nach Hollywood-Maßstäben) angekündigt. Doch Universal hat bislang noch nicht viele konkrete Filme fürs nächste Jahr terminiert und hat stattdessen viele Starttermine mit Platzhaltern belegt, von denen Jurassic World 4 (bzw. Jurassic Park 7) einen füllen könnte.
Einen Regisseur hat der Film noch nicht. Franchise-Veteran Frank Marshall ist wieder als Produzent gesetzt und Stefen Spielberg als ausführender Produzent. Zur Handlung ist noch nichts bekannt, es heißt jedoch, dass der Film "eine brandneue Jurassic-Ära" einläuten wird, was nahelegt, dass keine der bisherigen Hauptfiguren zurückkehren werden, zumindest nicht in den Hauptollen. Dass man vorerst beim "World"-Titel bleibt und nicht zu "Park" zurückkehrt, bedeutet wohl auch, dass es kein Back-to-Basics-Ansatz sein wird.
Die Verpflichtung von Koepp als Drehbuchautor spricht jedenfalls dafür, dass Universal die negativen Reaktionen auf den letzten Film vermutlich erkannt hat und auf einen bewährten Autor zurückgreift, der den universell geliebten Originalfilm geschrieben hat. Als Jurassic-Fan mit Herz und Seele bin ich sehr gespannt, welchen Weg das Dino-Franchise als nächstes einschlagen wird.
