Jeremy Irons in Justice League © 2017 Warner Bros. Pictures
Quelle: Variety
Es ist kein Geheimnis, dass Justice League weder für die meisten Zuschauer im Kino noch für die Darsteller hinter den Kulissen eine angenehme Erfahrung war, nachdem Joss Whedon für Zack Snyder übernommen und einen Großteil des Films umgeschrieben und nach seinen Vorstellungen nachgedreht hat. Nachdem Cyborg-Darsteller Ray Fisher schwere Vorwürfe unprofessionellen Verhaltens gegen Whedon erhoben hatte, schlossen sich auch Wonder-Woman- und Aquaman-Darsteller Gal Gadot und Jason Momoa ihm an. Für Ben Affleck war die Dreherfahrung so schlimm, dass sie ihn letztlich dazu bewegt hat, von der Batman-Rolle zurückzutreten und aus dem geplanten Solo-Film auszusteigen. Erst Andy Muschietti konnte ihn davon überzeugen, in The Flash zurückzukehren und so einen versöhnlichen Abschluss zu bekommen.
Das Chaos hinter der Kamera und völlig auseinandergehenden Visionen von Snyder und Whedon zeigten sich auch im völlig belanglosen Endprodukt. Hat Batman v Superman: Dawn of Justice noch stark polarisiert, waren sich bei der Kinofassung von Justice League die meisten einig, dass der Film keinerlei bleibenden Eindruck hinterlässt. Warner und Whedon waren so darauf bedacht, einen möglichst angepassten und harmlosen Film zu drehen, dass es letztlich ein Film für niemanden wurde.
Nach einer unermüdlichen Fan-Kampagne hat Warner Snyder endlich seine Vision von Justice League wiederherstellen lassen und investierte sogar rund 70 Millionen US-Dollar in die massive Nachbearbeitung und sogar Nachdrehs zu dem Film. Wer sich mit Snyders Stil bei DC-Filmen Man of Steel und Batman v Superman nicht anfreunden konnte, wurde von Zack Snyder’s Justice League auch nicht bekehrt, doch immerhin hatte der Film wieder eine große Vision, Ambitionen und eine eigene Identität.
Ein Darsteller, der die neue Fassung noch nicht gesehen hat, ist Oscargewinner Jeremy Irons, der in Justice League Batmans Butler Alfred Pennyworth gespielt hat. Die Rolle verkörperte er erstmals in Batman v Superman. In einem Interview mit Variety erklärte er, dass er Zack Snyder’s Justice League noch nicht gesehen habe, äußerte aber ein vernichtendes Urteil Worte über Justice League: (aus dem Englischen)
Kurioserweise, denke ich, dass ich ihn (Zack Snyder’s Justice League) habe und nicht gesehen habe. Ich sollte ihn raussuchen und schauen, ob ich ihn irgendwo online oder auf DVD habe. Ich erinnere mich, wie ich mit Zack (Snyder) gesprochen habe, bevor er es gemacht hat, und ich sehr interessiert daran war, was ihm eingefallen ist. Es könnte nicht schlimmer sein.
Der Interviewer hakte noch mal nach, ob er meine, dass Justice League nicht schlimmer gewesen sein könnte, als er war, woraufhin Irons entgegnete: "Ich denke nicht, dass es möglich wäre, oder?" Als der Interviewer den Film dann als "furchtbar" bezeichnete, antwortete Irons nur noch: "Tja, das fand ich auch."
Ich finde es immer wieder erfrischend, wenn Schauspielerinnen und Schauspieler so ehrlich über ihre eigenen Filme reden, mit denen sue unzufrieden waren. Im Falle von Justice League ist es natürlich auch nicht schwer, denn damit stimmt man bereits in den Chor der anderen Beteiligten ein. Es gibt vermutlich nicht viele Leute, die mit Leidenschaft eine Lanze für die Justice-League-Kinofassung brechen würden.