Wegen Coronavirus: Bond-Film Keine Zeit zu sterben startet sieben Monate später

Daniel Craig in James Bond 007: Keine Zeit zu sterben © 2019 Eon Productions/Universal Pictures International

Quelle: Eon Productions/MGM

Das Coronavirus versetzt aktuell die ganze Welt in Aufruhr und seine Folgen ziehen auch an der Filmindustrie nicht unbemerkt vorüber. Kürzlich erst wurden die geplanten dreiwöchigen Dreharbeiten zu Mission: Impossible 7 in Venedig aufgrund der grassierenden Epidemie in Norditalien ausgesetzt. Auch der von Netflix produzierte Actioner Red Notice mit Dwayne Johnson und Gal Gadot, der ursprünglich zum Teil in Italien gedreht werden sollte, schaut sich aktuell nach einem neuen Drehort um.

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Doch jetzt wird es wirklich ernst. Der 25. James-Bond-Film Keine Zeit zu sterben wurde knapp einen Monat vor seinem weltweiten Kinostart im April um mehr als ein halbes Jahr nach hinten verschoben. Ursprünglich sollte er hierzulande am 2. April anlaufen. Der neue Kinostart ist Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern ist am 12.11.2020. In den USA läuft er erst am 25.11. an, dem Mittwoch vor Thanksgiving und nur fünf Tage nach Godzilla vs. Kong. Damit startet der Film ganze 14 Jahre nach Craigs erstem Auftritt als 007 in Casino Royale. MGM, Universal Pictures und Bond-Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli haben eine gemeinsame Pressemitteilung zur Startterminverschiebung herausgegeben.

Eine so kurzfristige Verschiebung des Kinostarts eines so großen Franchise-Films ist äußerst selten und zeigt, wie ernst die Lage ist. Die Werbekampagne zu dem Film lief bereits auf Hochtouren, Billie Eilishs Song wurde kürzlich veröffentlicht und der Vorverkauf hat bereits Ende Februar begonnen. Nun müssen zahlreiche gekaufte Tickets rückerstattet und der Marketing-Plan umkonzipiert werden. So etwas entscheiden die Studios sicherlich nicht leichtfertig. Doch ob man die aktuelle Panik und die Eindämmungsmaßnahmen für übertrieben hält oder nicht, die Entscheidung, den Kinostart zu verschieben, ist absolut nachvollziehbar. In China, dem zweitgrößten Filmmarkt der Welt, sind alle Kinos bis auf weiteres geschlossen. Die Pressetour in dem Land musste abgesagt werden. Auch in Frankreich, Italien und Südkorea sind Kinos in einigen Landesteilen geschlossen. Weitere Schließungen in diesen und anderen Ländern können hinzukommen. Den Film im April in die Kinos zu bringen, wäre ein zu großes Risiko. Auch wenn man ihn nur in weniger betroffenen Regionen gestartet hätte, hätte Internet-Piraterie in den Ländern, die den Film erst deutlich später bekommen hätten, den kommerziellen Aussichten geschadet.

Aktuell kann man leider keine Aussagen darüber treffen, wie sich die Lage noch entwickeln wird. Keine Zeit zu sterben ist der größte Film, der vor der Sommer-Saison in die Kinos kommen sollte, doch wenn die Situation anhält, werden möglicherweise auch die Starttermine von Marvels Black Widow oder Fast & Furious 9 im Mai gefährdet sein.

Kürzlich wurde ein brandneuer TV-Spot (unten) zum Film veröffentlicht, der einige neue Szenen aus dem Film zeigt. MGM und Universal werden vorerst den Pausenknopf beim Marketing drücken und höchstwahrscheinlich im Sommer einen neuen Trailer herausbringen.

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  1. Wenn der Schuss mal nicht nach hinten los geht. Denn so ein Virus wird sich sicher nicht an den Zeitplan halten und netterweise sich nicht noch weiter ausbreiten nur weil es ein paar Studiobosse so wollen.

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