Kenneth Branagh in Tod auf dem Nil © 2022 20th Century Studios
Quelle: GamesRadar
Niemand hat Agathie Christies Hercule Poirot so häufig verkörpert wie David Suchet in der Fernsehserie "Agatha Christie’s Hercule Poirot", die von 1989 bis 2013 nahezu den gesamten Poirot-Kanon an Romanen, Theaterstücken und Kurzgeschichten adaptiert hat. Im Kino teilten sich bislang Austin Trevor und Peter Ustinov die Ehre, den belgischen Meisterdetektiv am häufigsten mit jeweils drei Auftritten am häufigsten gespielt zu haben, wobei Ustinov Poirot außerdem in drei weiteren Fernsehfilmen verkörpert hat. Diesem kleinen Kreis schließt sich nächsten Monat auch Kenneth Branagh an, der nach Mord im Orient Express und Tod auf dem Nil in A Haunting in Venice zum dritten Mal Poirot als Darsteller und Regisseur in die Kinos bringen wird. Geschrieben wurden alle drei Verfilmungen von Michael Green und wenn Branagh und er Interesse an weiteren Christie-Adaptionen haben, wird es laut Produzent James Prichard nicht bei diesen drei bleiben. Prichard erklärte gegenüber der britischen Filmzeitschrift Total Film: (aus dem Englischen)
Wenn Ken (Branagh) mehr machen möchte und Michael (Green) mehr schreiben möchte, werden wir sicherlich einen weiteren machen. Es gibt noch viele Vorlagen zu adaptieren uns wird die Inspiration also nicht ausgehen.
Während Mord im Orient Express 2017 ein stattlicher Kassenerfolg mit mehr als $350 Mio Einspiel war, haben die Zuschauer offenbar das Interesse an Branaghs Poirot verloren, als Tod auf dem Nil Anfang 2022 in die Kinos kam. Als wahrscheinlicher Grund wird dafür die lange Pause zwischen den beiden Filmen gesehen, die durch die Pandemie und den Skandal um Darsteller Armie Hammer bedingt wurde. Der Film spielte weltweit gerade einmal $137 Mio ein und konnte nicht einmal seine Produktionskosten samt Marketingausgaben im Kino einnehmen. Nichtsdestotrotz wurde mit A Haunting in Venice eine dritte Poirot-Adaption mit Branagh schnell produziert, jedoch vermutlich mit einem niedrigeren Budget, wie ich anhand der weniger namhaften Besetzung und des Verzichts auf 65mm-Kamera beim Dreh beurteilen kann. Von dem kommerziellen Erfolg bzw. Misserfolg des Films nächsten Monat wird es wohl auch abhängen, ob Branagh mehr Poirot-Auftritte im Kino haben wird als alle Schauspieler vor ihm.
A Haunting in Venice basiert auf Christies Roman "Die Schneewittchen-Party", spielt in Venedig nach dem Zweiten Weltkrieg und folgt Poirot im Ruhestand. Am 14. September wird der Film mit Michelle Yeoh, Tina Fey, Jamie Dornan und Kelly Reilly in weiteren Rollen in die deutschen Kinos kommen. Hier könnt Ihr den neusten Trailer sehen.