Kevin Hart in Central Intelligence (2016) © Universal Pictures
Quelle: Kevin Hart Instagram
Wir befinden uns inmitten der Oscar-Saison 2018/2019. Die meisten potenziellen Anwärter sind bereits in nordamerikanischen Kinos angelaufen. Manche, wie A Star is Born oder Aufbruch zum Mond, haben auch schon die deutschen Kinos erreicht. Es gibt bereits frühe Favoriten, zu denen das Feelgood-Rassismusdrama Green Book und Alfonso Cuaróns Netflix-Film Roma gehören, doch erst in den nächsten Wochen wird sich herauskristallisieren, welcher Film das Rennen klar anführt.
Am 24. Februar wird dann in Los Angeles zum 91. Mal der begehrteste Filmpreis der Welt verliehen und jetzt wissen wir auch, die Zuschauer durch die Oscarnacht führen wird. Kevin Hart hat über Instagram enthüllt, dass sein großer Traum wahr wird und er die nächsten Oscars moderieren darf.
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Er übernimmt die Rolle vom Talkmaster Jimmy Kimmel, der die letzten zwei Oscarverleihungen geleitet hat. Damit wird er nach Whoopi Goldberg und Chris Rock erst zum dritten afroamerikanischen Schauspieler, der die Oscars alleine moderiert.
Gut für ihn. Wenn man sich den beständigen Erfolg seiner Filme an US-Kinokassen anschaut, kann man nicht abstreiten, dass eine ganze Menge Zuschauer ihn lieben. Zu Harts größten Erfolgen gehören Ride Along, Central Intelligence und Jumanji: Willkommen im Dschungel. Auch mit seinem neusten Film, der Komödie Night School, eroberte er in den USA Platz 1 der Kinocharts.
Ich persönlich finde Hart in den meisten seiner Filmrollen in etwa so lustig wie das Finale von Requiem for a Dream (und in etwa auch so schmerzhaft anzusehen). Deshalb hält sich meine Begeisterung für die Wahl des Oscarmoderators, gelinde gesagt, in Grenzen. Lediglich in Jumanji und in Central Intelligence fand ich ihn halbwegs erträglich.
Dazu sollte jedoch gesagt werden, dass ich Kevin Hart nur durch seine Filme kenne, und nicht als Standup-Comedian. Vielleicht macht er sich in dieser Rolle ja deutlich besser. Im Februar werde ich es herausfinden, denn so oder so werde ich die Oscarverleihung ganz sicher nicht verpassen. Seit 2000 habe ich jede einzelne live verfolgt und das wird sich auch diese Jahr nicht ändern. Die Messlatte für Kevin Hart liegt in den letzten Jahren sowieso nicht sehr hoch. Ich kann mich nicht erinnern, wann es zuletzt einen wirklich guten Moderator bei den Oscars gab. In dieser Hinsicht haben die Golden Globes mit Seth Meyers, Ricky Gervais oder dem Duo Tina Fey/Amy Poehler eindeutig die Nase vorne gehabt.
Noch mehr als die Wahl von Hart bekümmern mich jedoch die von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vorgenommenen Änderungen an der Veranstaltung. Mit dem Ziel, diese auf maximal drei Stunden zu begrenzen, werden die Oscars in sechs bis acht "unwichtigen" Kategorien während der Werbepausen verliehen und den Zuschauern zu Hause als kurzer Zusammenschnitt gezeigt werden, was in meinen Augen eine Schande ist, die den Verdiensten der Gewinner nicht gerecht wird.