Wenn ich an Kiefer Sutherland denke, denke ich immer zuerst an seine Rolle als unverwüstlicher CTU-Agent Jack Bauer aus der Echtzeitserie "24". Als "24" 2001 weniger als zwei Monate nach den Anschlägen vom 11. September angelaufen ist, traf sie zielsicher den Nerv der Zuschauer. Es war Sutherlands erste Serien-Hauptrolle, nachdem er in den Achtzigern und Neunzigern in zahlreichen Kinohits und Kultfilmen wie Young Guns, Stand By Me, The Lost Boys, Die Jury und Eine Frage der Ehre zu sehen war.
Serien hatten damals noch nicht dasselbe Prestige wie heute und für einen etablierten Filmschauspieler eine Serienrolle zu übernehmen, wirkte noch wie ein Karriereknick. Doch Sutherlands Karriere hätte vermutlich nichts Besseres passieren können als "24". Die Serie machte ihn beliebter denn je, Jack Bauer wurde zum Teil der Popkultur und zum neuen großen Actionhelden der Gegenwart. "24" war eine der ersten Serien, bei denen man jede Folge in der richtigen Reihenfolge sehen musste, um am Ball zu bleiben. Sutherland gewann für "24" einen Emmy und einen Golden Globe" und auch zehn Jahre nach seinem letzten Auftritt als Jack Bauer im kurzen Revival "24: Live Another Day" bleibt es seine Paraderolle.
Wer Sutherland gerne in Actionrollen und als Autoritätspersonen sieht, sollte sich auch seinen neusten Actionthriller Sierra Madre vormerken, bei dem es sich trotz des Titels jedoch nicht um ein Remake des Westernklassikers Der Schatz von Sierra Madre mit Sutherland in Humphrey Bogarts Rolle handelt. In Sierra Madre wird Sutherland unter der Regie von Justin Chadwick (Die Schwester der Königin) Captain Jordan Wright spielen, der gemeinsam mit seiner Einheit vom Dienst freigestellt wird, um zur Hochzeit eines ihrer Kameraden nach Mexiko zu reisen. Als die Feierlichkeiten jedoch durch den Angriff eines Kartells unterbrochen werden, versucht Jordan seine verbleibenden Männer in die Sicherheit zu bringen und ein Krieg zwischen den Soldaten und dem Kartell bricht aus.
Ian Mackenzie Jeffers (The Grey – Unter Wölfen) schrieb das Drehbuch zum Film gemeinsam mit Delbert Hancock. Die Dreharbeiten zu Sierra Madre werden voraussichtlich im Herbst in Kolumbien beginnen. Auch wenn die Handlung nicht gerade originell klingt und wir in den letzten zwölf Monaten schon zwei Filme hatten, in denen Kriminelle oder Terroristen eine Hochzeitsfreier crashen (The Best Man und Shotgun Wedding), ist Sutherland in einer Actionrolle Grund genug für mich, das Projekt im Auge zu behalten.
Sutherlands nächster Film wird übrigens Clint Eastwoods möglicherweise finale Regiearbeit Juror No. 2 sein, die noch dieses Jahr in die Kinos kommen wird.
Quelle: The Hollywood Reporter