Quelle: Paramount Pictures
Vor einem halben Jahr hat Everything Everywhere All At Once bei der 95. Oscarverleihung abgeräumt und ist mit sieben Auszeichnungen zum meistprämierten "Bester Film"-Sieger seit Slumdog Millionär vor 14 Jahren geworden. Außerdem wurde er zum ersten Film überhaupt, der Oscars für die Regie, das Drehbuch, den Film selbst und in drei Schauspielkategorien gewonnen hat.
Doch nach den Oscars ist immer vor den Oscars und es haben sich bereits mehrere handfeste Kandidaten für die nächste Verleihung herauskristallisiert, darunter Celine Songs Arthouse-Erfolg Past Lives, Christopher Nolans Oppenheimer, Venedig-Sieger Poor Things mit Emma Stone und Greta Gerwigs Megahit Barbie (ja, wirklich). Auch wenn Denis Villeneuves Dune: Part Two wegen der Startverschiebung bis März erst bei den Oscars 2025 dabei sein darf, sind noch mehrere weitere Regievisionäre im Rennen um die nächsten Academy Awards, darunter Michael Mann mit Ferrari, David Fincher mit Der Killer und natürlich Martin Scorsese mit seinem allerersten Western Killers of the Flower Moon.
Scorseses ultrateurer Film, dessen $200-Mo-Budget Budget jedem regulären Hollywood-Studio und sogar dem großzügigen Streaming-Giganten Netflix zu noch war, wurde von Apple finanziert, wird aber in Zusammenarbeit mit Paramount einen regulären Kinostart (u. a. in IMAX) am 19. Oktober in Deutschland und am selben Wochenende auch weltweit erhalten, bevor er irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt bei Apple TV+ zu sehen sein wird. Das ist eine deutlich bessere Situation für alle Kino-Liebhaber als bei Scorseses The Irishman, den Netflix lediglich mit einzelnen Vorstellungen in ausgewählte Kinos gebracht hat.
Im Gegensatz zu einst gefeierten Regielegenden wie Francis Ford Coppola, die inzwischen deutlich nachgelassen haben, erlebt Scorsese im hohen Alter die erfolgreichste Phase seiner Karriere. Sechs seiner letzten acht Spielfilme (Gangs of New York, Aviator, Departed – Unter Feinden, Hugo Cabret, The Wolf of Wall Street und The Irishman) waren als "Bester Film" bei den Oscars nominiert, einige von ihnen gelten als die besten seiner gesamten Karriere. Auch das dreieinhalbstündige Epos Killers of the Flower Moon, das nur drei Minuten kürzer ist als Scorseses längster Film The Irishman, wurde bei den letzten Filmfestspielen von Cannes mit Beifall und extrem positiven Kritiken aufgenommen und gilt als einer der größten Oscaranwärter des Jahres.
In dem Film, der auf der wahren Geschichte einer Mordserie an Angehörigen des Osage-Stammes in deren Reservat Osage County wegen ihrer Ölrechte in den 1920ern basiert, spielen Scorseses beide Musen Robert De Niro und Leonardo DiCaprio als zwielichtiger Onkel und Neffe erstmals unter seiner Regie Seite an Seite (mit der Ausnahme des Casino-Werbefilms The Audition). Weitere Rollen werden von Jesse Plemons (The Power of the Dog), John Lithgow ("Dexter"), dem frischgebackenen Oscargewinner Brendan Fraser (The Whale) und der Neuentdeckung Lily Gladstone (Certain Women) verkörpert. DiCaprio und Gladstone gelten bereits als sichere Oscarkandidaten nach bisherigen Rezensionen für den Film.
Paramount hat vor wenigen Tagen den brandneuen Trailer zu Killers of the Flower Moon veröffentlicht, der große Lust auf den Film macht. Aber ganz ehrlich, auch wenn ich kein einziges Bild aus dem Film vorher gesehen hätte und nichts zu seiner Handlung wüsste, wären allein die Namen Scorsese, DiCaprio und De Niro mehr als ausreichend, um ihn zu einem meiner meisterwarteten Filme des Jahres zu machen, auch wenn alle Beteiligten darin dreieinhalb Stunden lang aus dem Telefonbuch vorlesen würden.
Unten findet Ihr neben dem deutsch- und englischsprachigen Trailer auch das deutsche und das US-Plakat zu dem Film:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
"Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte das Erdöl der Osage Nation großen Reichtum und sie wurde über Nacht zu einem der wohlhabendsten Völker der Welt. Der Wohlstand dieser Ureinwohner Amerikas zog sofort weiße Eindringlinge an, die die Menschen manipulierten, erpressten und den Osage so viel Geld stahlen wie sie konnten – bevor sie schließlich zum Mord übergingen. Vor diesem Hintergrund erzählt „Killers of the Flower Moon“ anhand der ungewöhnlichen Liebe zwischen Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio) und Mollie Kyle (Lily Gladstone) eine epische Western-Krimisaga, in der echte Liebe und ein unfassbarer Verrat aufeinandertreffen. Robert De Niro und Jesse Plemons sind in weiteren Rollen zu sehen. Regisseur von „Killers of the Flower Moon“ ist Oscar-Preisträger Martin Scorsese, der zusammen mit Eric Roth auch das Drehbuch schrieb. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von David Grann."