Quelle: Warner Bros. Pictures
Warner Bros. wird einen erfolgreichen Sommer 2016 haben. Obwohl wir noch zwei Jahre davon entfernt, hat das Studio bereits drei potenzielle Blockbuster für den Sommer festgebucht – Batman vs. Superman, eine Realfilm-Fassung von Tarzan und neuerdings auch Guy Ritchies King Arthur, der am 22.07.2016 in die US-Kinos kommen soll und damit einen der vielversprechendsten Starttermine des Sommers als erster beansprucht hat. Warner startete in Vergangenheit Mitte Juli bereits Riesenhits wie Inception, The Dark Knight, The Dark Knight Rises und drei Harry-Potter-Filme. Offensichtlich hält das Studuo große Stücke auf das Historien-Epos. Schließlich hat Guy Ritchie ja auch Sherlock Holmes zu einem shr erfolgreichen Franchise für Warner entwickelt – die beiden Filme mit Robert Downey Jr. spielten zusammengerechnet mehr als $1 Mrd weltweit ein.
Erinnert sich wer noch an den letzten Versuch, die Artus-Legende einem breiten Publikum auf der Leinwand vorzustellen? Wir blicken auf das Jahr 2004 zurück als Jerry Bruckheimer nach dem Doppel Bad Boys II und Fluch der Karibik im Vorjahr als absoluter Hit-Garant galt. King Arthur sollte für Disney eine neue Filmserie starten à la Fluch der Karibik. Die Ähnlichkeiten in der Positionierung der Filme waren nicht zu übersehen – beide erhielten einen Start im Juli, in beiden spielte Keira Knightley die weibliche Hauptrolle und in allen Trailern zu King Arthur wurde darauf hingewiesen, das der Film von den Produzenten des Piraten-Abenteuers sei.
Die Rechnung ging nicht auf. Bei einem Budget von $120 Mio spielte King Arthur weltweit gerade einmal $200 Mio ein und enttäuschte insbesondere in Nordamerika. Clive Owen war kein Kassenmagnet und die Zuschauer waren nicht an einer "realistischen" Artus-Geschichte interessiert. Dieser relative Misserfolg könnte auch der Grund sein, weshalb alle anderen Artus-Filme, die man versucht hat seitdem zu produzieren, noch im Entwicklungsstadium scheiterten. Dazu gehören die zwei verschiedene Excalibur-Remakes (von Guy Richie und von Bryan Singer) sowie David Dobkins Arthur and Lancelot, in dem einst Colin Farrell Lancelot spielen sollte. All diese Projekte befanden sich bei Warner Bros. in Entwicklung und fielen durch. Was ist diesmal anders?
Ich denke, dass die Erklärung hauptsächlich aus drei Wörtern besteht: "Game of Thrones". Die enorme und stets steigende Beliebtheit der Serie, die Fantasy-Elemente gekonnt mit einem mittelalterlichen Setting verknüpft, war mit Sicherheit ein Faktor, weshalb immer mehr Studios (wieder) auf den Mittelalter-Zug aufspringen. Ich bin sicher, dass Ritchies King-Arthur-Film auch von der Serie inspiriert wurde.
Das Vorhaben ist sehr ambitioniert. Im Januar wurde bekannt, dass King Arthur der erste von sechs (!) Filmen sein soll, die ein Franchise um die Artus-Legende bilden sollen. Die wichtigste Quelle für die Werke soll Thomas Mallorys "Le Morte d’Arthur" aus dem Jahre 1485 sein. Diese große Zuversicht erscheint mir vielleicht ein wenig verfrüht, wenn man die Einspielzahlen des letzten King Arthur bedenkt, aber vielleicht wissen Ritchie und Warner mehr als wir. Als großer Fan von Mittelalter-Epen werde ich das Projekt auf jeden Fall weiter verfolgen. Insbesondere auf die Besetzung der Titelrolle bin ich gespannt.