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Die Legende über König Artus ist eins der bekanntesten westlichen Mythen aller Zeiten und diente bereits als Vorlage oder Inspiration für unzählige Filme und Serien, von Die Ritter der Kokosnuss und Excalibur über Der 1. Ritter und Die letzte Legion bis "Merlin" und "Camelot". So zahlreich die Artus-Filme, so variabel auch deren Qualität. Der letzte Versuch einer direkten Leinwand-Adaption der Legende war Antoine Fuquas King Arthur aus dem Jahre 2004, wobei diese auf jegliche mythischen Aspekte verzichtete und stattdessen von dem Mann hinter der Legende erzählen wollte. Clive Owen übernahm die Titelrolle, die damals 18-Jährige Keira Knightley spielte Guinevere als toughe Kriegerin und Til Schweiger durfte einen bösen Sachsen zum Besten geben. Die Zuschauer haben nicht angebissen und mit nur knapp $200 Mio weltweit wurde King Arthur seinerzeit zu einer der wenigen kommerziell stark enttäuschenden Produktionen für Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer.
Mehr als ein Jahrzehnt ist nun vergangen und die Legende um König Artus wird für ein weiteres Leinwand-Epos aus der Mottenkiste geholt. Schließlich bietet die Geschichte einfach zu viel Potenzial, um lange unangetastet zu bleiben. Um für den Spaßfaktor zu sorgen, der Fuquas Film fehlte, verpflichtete Warner Bros. Guy Ritchie für die neue Auflage von King Arthur. Ritchie zeigte seine Blockbuster-Qualitäten mit den beiden Sherlock-Holmes-Abenteuern, die sowohl Zuschauer als auch Kritiker begeisterten. Am 21.07.2016 kommt dann Knights of the Roundtable: King Arthur in die deutschen Kinos. Warner hat sehr ehrgeizige Pläne für den Film. Er soll der Start eines neuen Franchises werden, das bereits auf sechs (!) Filme ausgelegt ist. Natürlich wird es nur dazu kommen, wenn das Einspiel des ersten Films dies rechtfertigen wird.
Für die Titelrolle im Film besetzte Ritchie den "Sons of Anarchy"-Star Charlie Hunnam, der sich nach Pacific Rim in seiner zweiten Blockbuster-Rolle versuchen darf (und hoffentlich dabei einen interessanteren Eindruck macht). Die spanisch-französische Schauspielerin Astrid Bergès-Frisbey (Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten) spielt Guinevere. Eric Bana (Troja) wird Arthus Vater Uther Pendragon spielen, Djimon Hounsou (der kurzfristig Idris Elba ersetzte) einen weisen Mentor, der vermutlich an Merlin angelehnt ist, und Jude Law übernimmt den Part des Bösewichts Vortigern. Bei Vortigern handelt es sich (möglicherweise) um einen romano-keltischen Kriegsherr im 5. Jahrhundert, dessen Existenz bis heute aber nicht zweifelsfrei bewiesen wurde.
Der Cast, der durch Annabelle Wallis (Annabelle) und Katie McGrath (Jurassic World) abgerundet wird, kann sich gewiss sehen lassen und kürzlich wurde auch noch ein weiterer sehr prominenter Name enthüllt, der einen Gastauftritt in dem Film haben soll – David Beckham. In der Tat, die Rede ist vom ehemaligen Profi-Fußballer, der hier sein Trikot gegen eine Ritterrüstung tauscht. Folgt Beckham etwa dem Vorbild von seinem Fußball-Kollegen Vinnie Jones und startet eine Schauspielkarriere? Wohl eher nicht. Beckham, der privat mit Guy Ritchie befreundet ist, wurde vermutlich als Gag in die Produktion gebracht. Es sind auch Details zu seiner Szene ans Licht gekommen. Er soll einen missmutigen Ritter spielen, der erst recht verärgert ist, wenn der junge Arthur es schafft, das sagenumwobene Schwert aus dem Stein zu ziehen. Son weit so gut, doch hier kommt der Teil der Meldung, bei dem ich mein Gesicht unwillkürlich verziehen muss – die Szene soll auch einige Fußball-bezogene Gags beinhalten auf Kosten von Beckham. Ein King-Arthur-Film mit Popkultur-Referenzen?! Okay, bei Ritter aus Leidenschaft hat das auch halbwegs funktioniert, doch wäre es zu viel verlangt, die Geschichte, so wie sie erzählt wird, als Fantasy-Epos zu verfilmen? Gegen Humor habe ich nichts, dieser fehlte dem Film von 2004 auf jeden Fall. Doch Fußball-Witzchen müssen in einem solchen Film eigentlich nicht sein. Nichtsdestotrotz habe ich Vertrauen in Guy Ritchie, sowohl als Fan seiner Sherlock-Filme als auch seiner frühen Werke (Bube, Dame, König, grAs und Snatch).