Quellen: 20th Century Fox, Collider, Cinemablend
Das vergangene Kinojahr stand ganz im Zeichen von großen Comicverfilmungen. Deadpool, Batman v Superman, The First Avenger: Civil War, Suicide Squad und Doctor Strange herrschten wochenlang in den Kinocharts und zeigten, dass Comicadaptionen populärer sind denn je. Natürlich geht es dieses Jahr ähnlich weiter und Filme wie Guardians of the Galaxy Vol. 2, Spider-Man: Homecoming, Thor: Ragnarok, The Justice League, Wonder Woman und Logan finden sich immer wieder auf den Listen der meisterwarteten Filme von 2017.
Eine Comicfilm-Sequel fällt dabei (noch) ein wenig unter den Tisch, gehört aber definitiv zu den Filmen, auf die ich mich dieses Jahr ganz besonders freue – Kingsman: The Golden Circle. Im Sequel zum Überraschungshit Kingsman: The Secret Service, der 2015 weltweit mehr als $400 Mio eingespielt hat, wird das Hauptquartier der Kingsmen von einer berüchtigten Kriminellen namens Poppy (Oscarpreisträgerin Julianne Moore) zerstört, woraufhin Eggsy (Taron Egerton), sein Mentor Merlin (Mark Strong) und seine Kingsman-Kollegin Roxy (Sophie Cookson) in die USA reisen, um dort gemeinsam mit den Statesmen, dem US-amerikanischen Gegenstück der Kingsmen, der bösen Dame das Handwerk zu legen. Obwohl Kingsman: The Golden Circle bereits im Juni in unsere Kinos kommen sollte, hat 20th Century Fox im Zuge mehrerer Startterminänderungen, bei denen auch Alien: Covenant von August auf Mai vorverlegt wurde, Kingsman 2 nach hinten verschoben, sodass der Film bei uns erst am 5.10.2017 starten und damit in direkte Konkurrenz mit Denis Villeneuves Blade Runner 2049 treten wird (ob das so eine gute Idee ist?).
Die Statesman-Geheimagenten werden u. a. von Halle Berry, Channing Tatum und "Narcos"-Star Pedro Pascal gespielt und von Jeff Bridges angeführt. Damit fällt die Besetzung des Sequels noch um einiges beeindruckender aus als die des Originals. Darüber hinaus wurde sogar die Rückkehr von Colin Firth als Harry Hart alias Galahad angekündigt, obwohl der Charakter im ersten Teil ganz offensichtlich ins Jenseits verfrachtet wurde. Mit Moore, Berry, Bridges und Firth hat der Film übrigens gleich vier Oscargewinner an Bord, was für ein R-rated-Comic-Sequel wirklich bemerkenswert ist und für das Prestige der Produktion spricht. Die ersten Teaser-Plakate zum Film findet Ihr unten:
Obwohl spätestens seit dem Erfolg von Christopher Nolans Dark-Knight-Filmen Blockbuster immer mehr dazu tendieren, düsterer, grimmiger und rauer zu sein, gibt es seit etwa zwei Jahren auch Gegenwind unter Kinogängern, die ihren Kinospaß gerne frech, unverfroren und witzig möchten. Das zeigte sich eindeutig mit dem Erfolg von Guardians of the Galaxy im Sommer 2014 und setzte sich mit Kingsman und Deadpool in den letzten beiden Jahren fort. Gerade die letzten beiden Filme begeisterten auch Zuschauer weit fernab der üblichen Comicfans mit ihrer Mischung aus brachialer Gewalt und pointiertem Witz. Kingsman war für mich ein großartiges Kinoerlebnis, eine Hommage an klassischen James Bond vermischt mit Kick-Ass. Letzteren inszenierte übrigens auch Kingsman-Regisseur Matthew Vaughn, der mit The Golden Circle erstmals eine Fortsetzung zu einem seiner eigenen Filme gedreht hat.
Taron Egerton, die große Entdeckung des ersten Films, der seitdem auch in der Hauptrolle von Eddie the Eagle begeisterte, erklärte in einem Interview, dass der zweite Film noch deutlich weiter gehen wird als Teil 1: (aus dem Englischen)
Der Film ist fucking durchgeknallt, aber das ist das, was Leute mögen und das, worin Matthew (Vaughn) gut ist. Er ist definitiv nicht für Zartbesaitete, aber er ist großartig… Der Film ist größer und ambitionierter. Es gibt mehr Charaktere, die Welt ist detaillierter. Diese schräge Version der Realität, in der diese Spione existieren, wird mehr erforscht. Ich weiß, dass Matthew bereits erzählt hat, dass wir im Film diese Schwesterorganisation in den USA entdecken, The Statesman. Sie sind reicher als wir und haben coolen Scheiß.
Außerdem soll die Fortsetzung dem bewährten Sequel-Motto "Größer, schneller, heftiger" folgen:
Matthew Vaughn geht noch einen Schritt weiter. Es ist irgendwie absolut verrückt. Julianne Moore ist die Schurkin und sie ist wirklich furchterregend. Sie ist wirklich, wirklich, wirklich toll. Der Film ist größer, fieser, hat mehr Waffen. All das Zeug. Er macht Spaß.
Ich hoffe sehr, dass er genau so viel Spaß machen wird wie der erste. Matthew Vaughn ist einer der am meisten unterschätzten Regisseure, die aktuell in Hollywood tätig sind, und er weiß, wie man einen hochwertigen Crowd Pleaser macht. Seine letzten vier Filme (Der Sternenwanderer, Kick-Ass, X-Men: Erste Entscheidung und Kingsman: The Secret Service) landeten allesamt unter meinen Top-10-Filmen ihrer jeweiligen Jahre. Ich setze darauf, dass sich dieser Trend mit Kingsman 2 fortsetzen wird.