Kingsman 3 gestrichen? Studiochef erteilt herbe Absage an das Franchise

Zu Beginn seiner Regiekarriere hatte Matthew Vaughn eine traumhafte Bilanz. Der Produzent von Guy Ritchies Brit-Crime-Kultfilmen Bube, Dame, König, GrAS und Snatch feierte sein Regiedebüt 2006 mit dem ähnlich angelegten Krimithriller Layer Cake, mit dem er Daniel Craig ins Gespräch als James Bond brachte. Sein zweiter Film war die wundervolle Neil-Gaiman-Verfilmung Der Sternenwanderer mit Charlie Cox und Claire Danes. Sein endgültiger Durchbruch folgte 2010 mit Kick-Ass, der Verfilmung von Mark Millars gleichnamiger Comicreihe. In einer Zeit vor Deadpool, als jugendfreie Comicverfilmungen das Kino dominierten, war der freche, selbstironische, anarchische und herrlich politisch inkorrekte Film eine willkommene Abwechslung und mein persönlicher Lieblingsfilm seines Jahres

Im darauffolgenden Jahr brachte Vaughn nach den Enttäuschungen von X-Men – Der letzte Widerstand und X-Men Origins: Wolverine mit X-Men: Erste Entscheidung frischen Wind in Marvels Mutanten-Franchise. Vaughns letzter großartiger Film war Kingsman: The Secret Service, der sich zu James Bond verhielt wie Kick-Ass zu Mainstream-Superheldenfilmen und uns Colin Firth von einer Seite zeigte, die wir noch nie gesehen haben.

Seitdem läuft es leider nicht mehr ganz rund für den Filmemacher. Kingsman: The Golden Circle war zwar kommerziell immer noch ein großer Hit, fiel aber qualitativ deutlich ab. Das Prequel The King’s Man – The Beginning floppte an den Kinokassen und Vaughns Versuch, mit Argylle ein neues Agenten-Franchise ins Leben zu rufen, wurde stattdessen zu einem der größten Flops des letzten Jahres, der das Publikum, das gehofft hatte, endlich Henry Cavill in einer James-Bond-ähnlichen Rolle zu sehen, mit seinem irreführenden Marketing vor den Kopf gestoßen hat.

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Trotz mehrerer Rückschläge war Vaughn fest entschlossen, sein Kingsman-Franchise fortzuführen. Gleich sieben weitere Filme, darunter ein The Statesman-Spin-Off sowie eine TV-Serie, hat er geplant. Doch als allererstes wollte er den dritten Film der Hauptreihe in Angriff nehmen, der die Geschichte rund um Taron Egertons Eggsy und Colin Firths Harry zu Ende führen würde. Seit mehreren Jahren werden wir bereits mit hoffnungsvollen Updates eines baldigen Drehbeginns zu Kingsman 3 vertröstet, ohne dass sich an der Front nennenswert etwas getan hat. Und so wie es aussieht, wird das auch nicht mehr passieren. Im Interview mit The Hollywood Reporter wurde Steve Asbell, der Präsident von 20th Century Studios, die die Kingsman-Reihe für Disney produzieren, gefragt, wie es um weitere Sequels oder Prequels im Franchise aussieht, und seine Antwort war knapp und eindeutig: (aus dem Englischen)

Es gibt keine Pläne für sie in absehbarer Zeit.

Also eine weitere Pleite für Vaughn, dem ich nach dem hervorragenden Lauf zwischen 2006 und 2014 definitiv eine bessere Karriere vorhergesagt hätte. Die Entscheidung, das Franchise auf Eis zu legen, verwundert mich ein wenig. Zwar war The King’s Man ein Kassenflop und Vaughn hat sich mit seinen letzten beiden Filmen nicht gerade mit Ruhm bekleckert, dennoch haben die ersten zwei Kingsman-Filme trotz R-Rating weltweit zusammen mehr als 800 Millionen Dollar eingespielt. Disney liebt etablierte Marken und Kingsman hat definitiv eine Fangemeinde, die sich zwar das Prequel nicht angeschaut hat, für die Rückkehr von Egerton und Firth jedoch definitiv wieder in die Kinos gehen würde.
Hättet Ihr euch Kingsman 3 gewünscht?

Quelle: The Hollywood Reporter

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