Kult-Filmemacher Larry Cohen ist tot

Quelle: The Hollywood Reporter

Nur wenige Tage nach dem Tod von John Carl Buechler erreicht uns leider die Meldung, dass ein weiterer kultiger Filmemacher, der sich vor allem im Bereich des Low-Budget-Horrors und des Blaxploitation-Kinos einen Namen gemacht hat, von uns gegangen ist. Larry Cohen, der Regisseur von Die Wiege des Bösen (OT: It’s Alive) und Der Pate von Harlem (OT: Black Caesar) starb am Samstag im Alter von 77.

Noch vor seinem Uni-Abschluss schrieb Cohen Ende der Fünfziger bereits als Teenager fürs Fernsehen. In den frühen Sechzigern schrieb er mehrere Folgen der Anwaltsserie "Preston & Preston" (OT: "The Defenders"). Wenige Jahre später erschuf er selbst mehrere Serien: "Blue Light", "Griff", "Das Geheimnis der blauen Krone" (OT: "Blue Coronet"), "The Invaders" (OT: "Invasion von der Wega") und "Geächtet" (OT: "Branded"). Keine von ihnen hielt jedoch länger als zwei Staffeln durch.

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Nach umfassender Arbeit fürs Fernsehen, feierte Cohen 1972 sein Filmdebüt als Regisseur, Autor und Produzent des satirischen Thrillers Bone, in dem ein Afroamerikaner ins Haus eines weißen Pärchens einbricht, um es auszurauben, wodurch jedoch gewaltige Beziehungsprobleme des Ehepaars ans Licht kommen.

Bereits sein zweiter Film, der Blaxploitation-Streifen Der Pate von Harlem mit Fred Williamson in der Hauptrolle, wurde zu einem der größten Hits seiner Karriere. Nur acht Monate später veröffentlichte Cohen das Sequel Heiße Hölle Harlem (OT: Hell Up in Harlem). Mit seinem vierten Kinofilm Die Wiege des Bösen wechselte Cohen ins Horrorfach und ließ ein mutiertes Monsterbaby auf die Menschheit los. Cohen inszenierte auch die beiden Fortsetzungen Die Wiege des Satans (OT: It Lives Again) und Die Wiege des Schreckens (OT: It’s Alive III: Island of the Alive). Außerdem schrieb er das Drehbuch zum Remake des ersten Films aus dem Jahr 2008.

Sozialkritische Untertöne zogen sich durch die meisten seiner Low-Budget-Produktionen durch, wodurch sie sich von vielen anderen B-Movies ihrer Zeit unterschieden haben.

Ein weiterer großer Beitrag Cohens zum Horrorgenre ist die Maniac-Cop-Trilogie. Diese inszenierte er zwar nicht selbst, doch er schrieb die Drehbücher zu allen drei Filmen und fungierte als Produzent.

Seinen größten Erfolg als Drehbuchautor verbuchte Cohen erst im Jahr 2002, als Joel Schumacher sein Drehbuch zu Nicht auflegen! (OT: Phone Booth) inszenierte. Bereits in den Sechzigern schlug Cohen Alfred Hitchcock die Idee eines Thrillers vor, der komplett in einer Telefonzelle spielen würde, doch damals fiel den beiden kein Grund ein, weshalb sich der Protagonist den ganzen Film lang in einer Telefonzelle aufhalten würde. Erst in den Neunzigern griff Cohen das Konzept wieder auf und die Verfilmung wurde zu einem Kassenhit.

Vorletztes Jahr widmete Steve Mitchell Larry Cohen eine ganze Doku mit dem Titel King Cohen: The Wild World of Filmmaker Larry Cohen. Darin sprechen u. a. Hollywood-Größen J.J. Abrams, Martin Scorsese und John Landis über ihre Erfahrungen mit Cohen und die Arbeitsweise des Indie-Filmemachers.

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