Quelle: NY Daily News
Tausende von Menschen, die man nicht kennt, sterben jeden Tag. Von den meisten bekommt man nichts mit. Bei manchen trifft es einen hart, auch wenn man der Person niemals persönlich begegnet ist. Dieses Gefühl können heute Millionen von Science-Fiction-, Star-Trek– und Filmfans weltweit nachempfinden. Leonard Nimoy, der erste (und in Augen vieler einzig wahre) Spock-Darsteller, ist tot. Er starb in seinem Heim in Los Angeles im Alter von 83. Erst vor einigen Tagen musste Nimoy nach einem Notruf ins Krankenhaus eingeliefert werden. Grund: Symptome seiner chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, an der er seit einigen Jahren gelitten hat. Obwohl sich viele Menschen Sorgen um ihn gemacht haben, war nicht allen klar, wie ernst es um den Schauspieler stand. Letzte Woche tweetete er selbst noch:
I quit smoking 30 yrs ago. Not soon enough. I have COPD. Grandpa says, quit now!! LLAP.
LLAP steht natürlich für "Live long and prosper", den vulkanischen Gruß, der zu Deutsch mit "Lebe lang und in Frieden" übersetzt wurde. Mit der Rolle des Vulkaniers wurde Nimoy sein Leben lang identifiziert. Obwohl seine erste Autobiografie den Titel "I Am Not Spock" trug, unternahm er später keine Versuche mehr, um sich von dem Part zu distanzieren, sondern akzeptierte liebevoll die Assoziierung mit der Rolle und die Verehrung von Trekkies. So hieß seine zweite Autobiografie einfach "I Am Spock". Nach William Shatner wurde vermutlich keine andere Person mit Star Trek so sehr in Verbindung gebracht wie Nimoy, der auch für J.J. Abrams' Reboot und dessen Sequel in seiner alten Rolle zurückkehrte. Auch im dritten Film war vermutlich ein Auftritt von ihm vorgesehen. Doch nun verbleibt sein Cameo in Star Trek into Darkness sein letzter Filmauftritt.
Die Rolle von Spock spielte Nimoy in "Raumschiff Enterprise" zwischen 1966 und 1969. Daraufhin verkörperte er den Part in sechs Star-Trek-Kinofilmen, wobei er beim dritten und beim vierten auch Regie führte. Was vielleicht nicht viele wissen, ist, dass Nimoy auch beim Comedy-Megahit Noch drei Männer, noch ein Baby (OT: Three Men and a Baby) Regie führte. Trotz des Erfolgs als Filmemacher, verfolgte er diesen Karrierepfad nicht weiter.
Neben seinen Auftritten in den neueren Star-Trek-Filmen trat Nimoy in den letzten Jahren vor allem als Nebendarsteller in der Sci-Fi-Serie "Fringe" (ebenfalls von J.J. Abrams) in Erscheinung.
Nimoy hat lange gelebt und ist hoffentlich in Frieden von uns gegangen. Die Fans werden ihn nicht vergessen. Danke für all die tolle Arbeit, Mr. Nimoy!