Lord Richard Attenborough in Jurassic Park (1993) © Universal Pictures
Die Filmwelt verliert eine weitere Legende. Lord Richard Attenborough, der während seiner über sechs Jahrzehnte währenden Karriere gleichermaßen vor und hinter der Kamera aktiv war, starb am Sonntag, sechs Tage vor seinem 91. Geburtstag, in London.
Attenborough, der Bruder des berühmten Tierfilmers und Naturforschers David Attenborough, begann seine Filmkarriere im Jahre 1942. Seinen Durchbruch erreichte er 1947 mit der Graham-Greene-Adaption Brighton Rock. Weitere große Erfolge als Schauspieler feierte er mit Gesprengte Ketten, Der Flug des Phönix und dem Musical Doctor Dolittle.
Die erste von seinen 12 Regiearbeiten inszenierte er 1969 mit Oh, What a Lovely War. Einen größeren Erfolg feierte er als Regisseur von Die Brücke von Arnheim, doch den Höhepunkt seiner Regiekarriere feierte er 1982 mit Gandhi, für den er zwei Oscars gewann (als "Bester Regisseur" und als Produzent für den "Besten Film"). Insgesamt heimste der Film acht Oscars ein und war in jeder Hinsicht ein überwältigender Erfolg. Filme wie A Chorus Line, Schrei nach Freiheit und die Filmbiografie Chaplin folgten. Während Attenborough sich auf seine Regiekarriere konzentrierte, nahm er ab 1979 zunächst keine weiteren Schauspielangebote an. Erst 1993 brachte Steven Spielberg ihn als den Parkleiter John Hammond in Jurassic Park wieder vor die Kameras. Auch in der Fortsetzung zu dem Film hatte er einen kurzen Auftritt.
Seine letzte große Kinorolle spielte Attenborough in Elizabeth als Sir William Cecil. Die letzte Regiearbeit des Briten war das historische Drama Closing the Ring mit Christopher Plummer, Shirley MacLaine und Mischa Barton.
Richard Attenborough hat einen außerordentlichen Beitrag für das Kino geleistet, der nicht vergessen werden wird.