Oscarpreisträgerin Louise Fletcher ist tot

Louise Fletcher in Einer flog über das Kuckucksnest (1975) © United Artists

Quelle: Deadline

Louise Fletcher, die durch ihre oscarprämierte Darstellung der eiskalten, skrupellosen Oberschwester Ratched in Einer flog über das Kuckucksnest (OT: One Flew Over Cuckoo’s Nest) in die Filmgeschichte eingegangen ist, ist am Freitag in ihrem Zuhause in Montdurausse in Südfrankreich gestorben. Sie war 88 Jahre alt. Laut ihrem Agenten starb sie im Schlaf, im Kreise ihrer Familie.

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Obwohl ihre Rolle als Mildred Ratched alle ihre anderen Figuren überschattet, hatte Fletcher eine 60 Jahre andauernde Karriere im Kino und im Fernsehen. Ihre ersten Schritte als Schauspielerin machte sie in den späten Fünfzigern im Fernsehen und trat zunächst in mehreren Westernserien wie "Lawman", "Yancy Derringer", "Maverick" und "Wyatt Earp greift ein" (OT: "The Life and Legend of Wyatt Earp"). Später hat die 1,78 m große Fletcher dazu gesagt, dass sie in Westernserien besetzt wurde, weil die männlichen Darsteller dort noch größer waren als sie und das die Voraussetzung damals war für eine Frau, um eine Rolle zu bekommen.

Ihr Filmdebüt feierte Fletcher in Der Kommodore (OT: A Gathering of Eagles) 1963. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne in den frühen Sechzigern nahm sie sich eine elfjährige Auszeit von der Schauspielerei und kehrte erst 1974 in Diebe wie wir (OT: Thieves Like Us) auf die Leinwände zurück. Nur ein Jahr später spielte sie in Einer flog über das Kuckucksnest ihre ikonische Rolle als Ratched. Einer flog über das Kuckucksnest gilt als ein Meilenstein der Filmgeschichte und wurde mit fünf Oscars ausgezeichnet. Bis heute ist es einer von nur drei Filmen überhaupt, die die Oscars in allen fünf großen Kategorien (Film, Regie, Hauptdarsteller, Hauptdarstellerin und Drehbuch) gewonnen haben. Die anderen beiden sind Es geschah in einer Nacht und Das Schweigen der Lämmer. Fletcher wurde damals auch erst zur dritten Schauspielerin, die in ihrer Kategorie den Oscar, den Golden Globe und den britischen BAFTA gewonnen hat. Ihre Figur hat einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass ihr eine Netflix-Serie mit Sarah Paulson als Ratched gewidmet wurde.

Trotz ihres großen Erfolgs mit der Rolle, konnte Fletcher in den darauffolgenden Jahren nicht darauf anknüpfen. Sie spielte 1977 eine der Hauptrollen im gefloppten Horror-Sequel Der Exorzist II – Der Ketzer (OT: The Exorcist II: The Heretic) und verkörperte drei Jahre später die Titelrolle in der belgischen Horrorkomödie Mama Dracula. Zu ihren größeren Filmen aus den Achtzigern und Neunzigern gehörten die Stephen-King-Verfilmung Der Feuerteufel (OT: Firestarter), der Thriller Blue Steel, der Sci-Fi-Actioner Virtuosity mit Denzel Washington und Eiskalte Engel (OT: Cruel Intentions). Ihre bekannteste Rolle in den Neunzigern verkörperte sie jedoch im Fernsehen als bajoranische religiöse Anführerin Winn Adami in "Star Trek: Deep Space Nine", die sie von 1993 bis 1999 in 14 Episoden der Serie spielte.

Für ihre Gastrolle in der Fantasyserie "Die himmlische Joan" (OT: "Joan of Arcadia") erhielt Fletcher 2004 eine Emmy-Nominierung. Später gastierte sie in "Emergency Room", "Heroes" und "Private Practice" und spielte eine wiederkehrende Rolle als Frank Gallaghers inhaftierte Mutter in der vierten "Shameless"-Staffel. Ihre letzte Rolle spielte Fletcher 2017 in der kurzlebigen Netflix-Serie "Girlboss".

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