Boris Karloff in Die Mumie (1932) © Universal Pictures
Quellen: Bloody Disgusting, Collider
Nein, hier ist tatsächlich nicht Giallo-Meister Dario Argento, sondern Luca Guadagnino – der Regisseur der Suspiria-Interpretation von 2018 – gemeint. Der Italiener, der mit dem umstrittenen Werk Fans des Originals (und angeblich sogar Argento selbst) gegen sich aufgebracht, aber gleichzeitig einen sehr mutigen ersten Schritt ins Horrorgenre gewagt hat, macht sich laut den US-Kollegen von Collider für ein Remake des Universal-Klassikers Die Mumie von 1932 stark.
Jetzt könnte man natürlich zum Gähnen ansetzen und anfügen, dass Tom Cruise und das verflossene Dark Universe den Stoff bereits laut und erfolglos wiederzubeleben versucht haben. Oder warum man das nochmal braucht, obwohl uns doch der vermutlich zukünftige Oscarnominee Brendan Fraser schon drei Abenteuer mit der muffigen Kreatur beschert hat. Ganz einfach: Weil keiner der genannten Filme irgendetwas mit der düsteren Atmosphäre des Ursprungs gemein hat und eher versucht worden ist, die Marke so kräftig ins Blockbusterformat zu pressen bis die Bandagen reißen.
Guadagnino, der diesen Monat mit dem Kannibalen-Roadmovie Bones and All in unsere Kinos zurückkehrt, ist Feuer und Flamme für ein solches Projekt. Auf die Frage, warum es ihm gerade Die Mumie so angetan hat, gibt er etwas kryptisch an, es handele sich um einen verrotteten Körper in Bandagen – deshalb sei das was innen ist, genauso interessant wie das, was außen ist.
Im Original:
It’s a rotten body in rotten bandages, so what’s inside is [as] interesting as what’s outside.
Nun gut, das kann man jetzt einfach mal so stehen lassen. Zur Ausrichtung unter seiner Regie hat Guadagnino allerdings eine sehr klare Vorstellung: Der Film soll sehr gruselig werden, eine kleine Produktion mit Tiefe.
Im Original:
It should be very scary and very, very terminal. It should be a little movie but with a lot of depth and very scary.
Mich hat Luca Guadagnino erstmals mit seinem hochgelobten Drama Call Me by Your Name vollauf begeistert. Auch wenn mich als eingefleischten Argento-Anhänger sein Suspiria nicht restlos überzeugt hat und der Film oft zu arg ausschweift, erkenne ich seinen innovativen Ansatz an und bin von vielen Aspekten des Werkes durchaus beeindruckt. Da mich arthouselastige Genrekost auch keineswegs abschreckt und ich eine Affinität zu eher kleinen Produktionen habe, würde ich optimistisch einer derartigen Neuauflage entgegenblicken. Wer weiß, wieviel Leben Guadagnino unter den alten Bandagen noch für sich entdeckt hat?
Seid ihr auch für einen klassischen Grusel-Ansatz oder wäre euch eine weitere Action-Mumie lieber?