Abgesetzt! Doch keine 3. Staffel für "Marvel’s Luke Cage"

Mike Colter in "Marvel’s Luke Cage" © 2018 Netflix

Quelle: Deadline

Obwohl gestern nach zweieinhalb Jahren Wartezeit endlich die dritte "Daredevil"-Staffel  bei Netflix veröffentlicht wurde, ist dieses Ereignis durch eine traurige Kunde für alle Fans der Marvel-Serien von Netflix etwas überschattet worden. Der Streaming-Anbieter hat überraschend bekanntgegeben, dass "Marvel’s Luke Cage" entgegen bisherigen Erwartungen doch keine dritte Staffel erhalten wird und somit abgesetzt ist.

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Es ist ein harter Monat für alle Fans von Netflix' Marvel-Helden, denn erst vor knapp einer Woche wurde auch "Iron Fist" nach zwei Staffeln abgesetzt. Das war bereits unerwartet, denn trotz negativer Kritiken war "Iron Fist", wie auch die anderen Marvel-Serien, ein verlässliches Zugpferd für Netflix.

Die Einstellung von "Luke Cage" ist jedoch geradezu schockierend. Offiziell wurde eine dritte Staffel zwar nicht bekanntgegeben, doch es ist kein Geheimnis, dass Showrunner Cheo Hodari Coker und sein Autorenteam bereits seit sechs Monaten an Drehbüchern und Plot-Ideen für Staffel 3 gearbeitet haben, in absoluter Zuversicht, dass Netflix diese bestellen würde. Was ist dann passiert?

Laut Industrie-Portal Deadline, das in der Regel über sehr gute Insider-Quellen verfügt, war es der klassische Fall von "unüberbrückbaren kreativen Differenzen" zwischen Netflix und Marvel über die Ausrichtung der dritten Staffel. Die Arbeit an Staffel 3 war bereits weit fortgeschritten, doch im September wurde die Arbeit des Autorenteams zunächst einmal eingestellt, als die Planung der Staffel von 13 auf 10 Folgen reduziert wurde, wie schon bei der zweiten "Iron Fist"-Season.

Diese Veränderung löste jedoch die bestehenden Differenzen nicht und laut Deadline sind Konflikte über die vergangenen 48 Stunden eskaliert. Marvel und Netflix kamen auf keinen gemeinsamen Nenner und als Konsequenz schauen Fans in die Röhre.

Die Entscheidung hat Netflix sicherlich nicht leichtfertig getroffen. Man sollte nicht vergessen, was für ein Riesenerfolg die erste "Luke Cage"-Staffel für den Video-On-Demand-Anbieter war. An ihrem Veröffentlichungstag im September 2016 brachte die enorme Nachfrage Netflix einige Stunden lang komplett zum Absturz.

Es gab natürlich auch (berechtigte) Kritik an der ersten Staffel, insbesondere an ihrer zweiten Hälfte, die durch ihr Schneckentempo und einen ultralahmen Bösewicht viele Zuschauer frustrierte. Doch die zweite Staffel hat die Serie wieder auf Kurs gebracht, fand ich, und schloss mit einem ambitionierten, konsequenten und sehr vielversprechenden Finale ab. Es ist wirklich äußerst schade, dass es möglicherweise das Letzte war, was wir von Luke Cage und Misty Knight gesehen haben. Gerade der Pfad, den Luke am Ende der zweiten Staffel eingeschlagen hat, rief nach einer Fortführung.

Natürlich könnte man optimistisch bleiben und hoffen, dass die Absetzung von "Iron Fist" und "Luke Cage" den Weg für eine "Heroes for Hire"-Serie frei macht, in der Danny Rand und Luke Cage, entsprechend den Comics, gemeinsame Sache machen. Ihre gemeinsame Episode in der zweiten "Luke Cage"-Staffel war bislang der beste Auftritt von Iron Fist in dem Marvel/Netflix-Universum überhaupt und ein sehr willkommener Vorgeschmack darauf, wie "Heroes for Hire" aussehen könnte. Nichtsdestotrotz ist das aktuell lediglich Wunschdenken, denn laut Deadline gibt es noch keine Pläne seitens Disneys eigenem Streaming-Dienst, "Iron Fist" oder "Luke Cage" in irgendeiner Form wiederzubeleben. Was nicht ist, kann aber natürlich noch werden.

Nach den beiden Absetzungen habe ich leider auch kein gutes Gefühl, was die Zukunft von "The Punisher", "Jessica Jones" und "Daredevil" betrifft. Die ersten beiden Serien werden auf jeden Fall noch jeweils eine Staffel bekommen, doch ob Netflix danach weiterhin Marvel-Serien produzieren wird oder sie den Spannungen zwischen Marvel und Disney zum Opfer fallen werden, ist unklar.

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