Idris Elba in Luther © 2022 Netflix
Quelle: Netflix
Krimiserien gibt es wie Sand am Meer. Schließlich gehören die Geschichten von Verbrechern, die von hochintelligenten und gelegentlich exzentrischen Ermittlern zur Strecke gebracht werden, seit jeher schon zu den beliebtesten Themen, mit denen die Menschen gerne einen gemütlichen Serienabend verbringen. So lässt sich auch der ungebrochene Erfolg der deutschen "Tatort"-Reihe erklären.
Besonders gute und außergewöhnliche Krimiserien in der großen Masse des häufig leider generischen Angebots zu finden, ist wiederum nicht so leicht, doch es gibt sie auch. Einer meiner persönlichen Favoriten ist die teilweise ultradüstere britische Serie "Luther" mit Idris Elba in der Titelrolle als Londoner Polizist DCI John Luther, der zwar außergewöhnlichen Spürsinn bei der Aufklärung grausamer Straftaten besitzt, dabei aber auch gelegentlich gesetzliche und ethische Grenzen überschreitet und selbst nur einen Schritt davon entfernt zu sein scheint, in den Abgrund abzustürzen. Besonders faszinierend ist die komplexe Katz-und-Maus-Beziehung zwischen Luther und der soziopathischen Serienmörderin Alice Morgan (Ruth Wilson), die einander besser verstehen als sonst jemand, aber dennoch nicht zusammen sein können.
Seit 2010 wurden insgesamt fünf recht kurze "Luther"-Staffeln produziert. Weil Elba inzwischen zu den gefragtesten Schauspielern überhaupt gehört, wurden die Abstände zwischen den Seasons immer länger. Bereits nach Staffel 3 wollte Elba eigentlich keine weiteren Staffeln drehen und Serienschöpfer Neil Cross kündigte stattdessen einen Film als Prequel zur Serie an, um so auch mehrere eigentlich schon verstorbene Charaktere zurückzubringen. Doch je mehr Zeit verging, desto unwahrscheinlich wurde ein Prequelfilm alleine schon aufgrund von Elbas Alter verglichen zur ersten Season. Letztes Jahr wurde der Luther-Film dann endlich in Angriff genommen, jedoch nicht als Vorgeschichte, sondern als direkte Fortsetzung der fünften Staffel, die mit Alices Tod und Luthers Verhaftung endete. Wie genau er aus dieser Klemme noch herauskommen wird, werden wir vermutlich im Film erfahren.
Liefen die Serie bislang bei BBC in Großbritannien, ist der Luther-Film eine exklusive Netflix-Produktion. Bisherige fünf Serienstaffeln sind aktuell auch schon bei Netflix zu sehen. Jetzt hat der Streaming die Veröffentlichung des Films für März 2023 angekündigt, jedoch noch nicht das exakte Startdatum bekanntgegeben. Zum Plot des Films ist noch nichts bekannt, Neil Cross, der das Drehbuch schrieb, versprach jedoch, dass der düstere und bisweilen gar deprimierende Ton der Serie beibehalten werden wird. Außerdem wird Luthers neuster Fall ihn zum Teil weg von den Londoner Straßen und raus in die Natur bringen, wie man auf einem der ersten zwei Filmbilder sehen kann. Luthers Markenzeichen-Look bleibt aber auch in verschneiten Berglandschaft unverändert:
Jamie Payne, der die gesamte fünfte Staffel inszeniert hat, führte auch bei dem Film Regie. Neben Elba kehrt auch Dermot Crowley als sein Vorgesetzter Martin Schenk aus der Serie zurück. Die meisten anderen von Luthers Mitstreitern sind ja leider im Laufe der Serie ums Leben gekommen. Andy Serkis (The Batman) und Cynthia Erivo (Harriet – Der Weg in die Freiheit) übernehmen weitere Rollen in dem Film. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, denn das Ende von Staffel 5 wäre als Serienabschluss nicht befriedigend gewesen.