M. Night Shyamalan am Set von Old © 2021 Universal Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Die erfolgreichste Phase von M. Night Shyamalans Karriere dauerte von 1999 bis 2004 und umfasste vier Filme: Sixth Sense, Unbreakable – Unzerbrechlich, Signs – Zeichen und The Village – Das Dorf. In dieser Zeit gelang es Shyamalan, seinen Namen zu einer eigenen Marke zu machen. Er stand für originelle, geheimnisvolle Genrefilme mit großen Twists am Ende. Shyamalan wurde zu einem der ganz seltenen Regisseure, die allein schon mit ihrem Namen Zuschauermassen in die Kinos locken konnten, ähnlich wie Quentin Tarantino, Steven Spielberg oder Christopher Nolan.
Disney produzierte alle vier Filme und verdiente sich ein goldenes Näschen daran, während Shyamalan in der Presse etwas voreilig als neuer Spielberg gefeiert wurde. Doch die Erfolgssträhne hielt nicht an. Bereits The Village litt an negativer Mundpropaganda und Shyamalans Affinität für schockierende Wendungen grenzte schon an Selbstparodie. Disney beendete die Zusammenarbeit mit dem Regisseur. Nachdem er mit seinen nächsten vier wenig erfolgreichen Filmen bei vier unterschiedlichen Studios (Warner, Fox, Paramount und Sony) inszenierte, fand er 2015 bei Universal nicht nur seine neue Studioheimat, sondern baute seine angeschlagene Karriere dort langsam neu auf. Sein aus eigener Tasche finanzierter Low-Budget-Film The Visit wurde von Universal vertrieben und war ein solider Hit. Das heimliche Unbreakable-Sequel Split wurde zu einem großen Kassenerfolg, ebenso wie dessen Fortsetzung Glass trotz durchwachsener Kritiken.
Nach Split und Glass nahm Universal Shyamalan im Herbst 2019 für zwei weitere Filme unter Vertrag. Der erste davon, Old, ist letzten Sommer in die Kinos gekommen. Zum zweiten, Knock at the Cabin, wurde kürzlich der erste Teaser veröffentlicht und der Film selbst wird im Februar 2023 anlaufen. Universal möchte die Zusammenarbeit mit Shyamalan auch darüber hinaus fortsetzen und hat bereits seinen nächsten Film für den 4.04.2024 in Deutschland (bzw. einen Tag später in den USA) terminiert.
Wie bei Shyamalans Projekten üblich, ist im Vorfeld rein gar nichts zu dem neuen Film bekannt. Nachdem er lange Zeit mit der Ausnahme von Die Legende von Aang ohne literarische Vorlagen für seine Filme gearbeitet und hauptsächlich eigene Ideen umgesetzt hatte, adaptierte er mit Old eine französische Graphic Novel und Knock at the Cabin ist die Verfilmung des Horrorromans "Das Haus am Ende der Welt" von Paul Tremblay. Mal sehen, ob sich der Adaptionstrend mit seinem nächsten Film fortsetzen wird. Erst einmal bin ich auf Knock at the Cabin gespannt und hoffe sehr, dass er besser werden wird als die letzten beiden Shyamalan-Filme.