Quelle: Netflix
Im August ist einer der vielversprechendsten aufstrebenden Stars Hollywoods völlig unerwartet erloschen. Chadwick Boseman starb im Alter von nur 43 an Darmkrebs. Sein Tod war ein Schock nicht nur für seine Fans, sondern auch für viele seiner Kollegen aus den letzten Jahren, denn bis zum Schluss wussten nur seine engsten Freunde und Verwandten von der Erkrankung und sogar Marvel-Studios-Chef Kevin Feige wurde erst eine Stunde vor seinem Tod benachrichtigt. Boseman kämpfte vier Jahre lang entschlossen gegen die Krankheit und rechnete fest damit, sich rechtzeitig zu erholen und den für 2022 angekündigten Black Panther 2 zu drehen.
Leider hatte das Schicksal andere Pläne und Boseman ist von uns gegangen. Die meisten Kinogänger kennen ihn natürlich als Black Panther T’Challa aus dem phänomenal erfolgreichen, oscarnominierten Marvel-Blockbuster, doch sein vielseitiges Talent zeigte er auch als Jackie Robinson in 42, als James Brown in Get On Up, und zuletzt als prinzipientreuer Polizist im Actionthriller 21 Bridges.
Eine letzte Rolle hat er noch vor seinem Tod absolviert und diese könnte ihm posthum die ultimative Ehrung bringen – eine Oscarnominierung. In Netflix' biografischem Drama Ma Rainey’s Black Bottom, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück des legendären Bühnenautors August Wilson, spielt Boseman einen begnadeten, ambitionierten aber eigenwilligen Trompetenspieler, der in Chicago der 20er Jahre eine Platte mit der Mutter des Blues Gertrude "Ma" Rainey aufnimmt. Oscargewinnerin Viola Davis verkörpert Rainey, eine der ersten professionellen Blues-Sängerinnen der USA. Bei den Aufnahmen kommt es zu Spannungen zwischen dem Trompeter, der Sängerin und ihrem weißen Management.
Den ersten Trailer zu Bosemans Abschiedsvorstellung und einer neuen kraftvollen Performance der kaum wiedererkennbaren Viola Davis gibt es unten in deutscher und englischer Fassung zu sehen:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Inszeniert von George C. Wolfe, der mit Davis bereits den HBO-Film The Immortal Life of Henrietta Lacks drehte, wird Ma Rainey’s Black Bottom am 18. Dezember weltweit bei Netflix und voraussichtlich auch in ausgewählten Kinos erscheinen, um sich für die nächsten Oscars zu qualifizieren. Zumindest Davis und Boseman werden im Oscar-Rennen vermutlich ein Wörtchen mitzusprechen haben. Davis gewann bereits ihren ersten Oscar für eine andere August-Wilson-Verfilmung, Denzel Washingtons Fences. Netflix hat Pläne bekanntgegeben, Boseman als Hauptdarsteller ins Oscar-Rennen zu schicken. Insgesamt acht Schauspielerinnen und Schauspieler wurden bislang posthum für einen Oscar nominiert, davon fünf in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller". Gewonnen haben Peter Finch für Network als Hauptdarsteller und Heath Ledger für The Dark Knight als Nebendarsteller. Ledger ist auch der letzte posthum nominierte Schauspieler.
Oscars hin oder her, freue mich einfach darauf, ein letztes Mal in den Genuss eoner neuen Performance des begnadeten und schmerzlich vermissten Schauspielers zu kommen.
Das Hauptposter und sieben Charakterplakate zu dem Film findet Ihr unten:
"1927 in Chicago: Während Plattenaufnahmen kommt es zwischen Ma Rainey (Viola Davis), ihrem ehrgeizigen Trompeter (Chadwick Boseman) und dem weißen Management, das über die legendäre „Mutter des Blues“ bestimmen will, zu Spannungen. Dieser Film basiert auf dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Bühnenstück von August Wilson."