Emma Roberts steht hinter Madame Web

Während Deadpool & Wolverine der einzige MCU-Film von Disney dieses Jahr bleiben wird, stehen mit Venom: The Last Dance und Kraven the Hunter zwei weitere Marvel-Verfilmungen aus dem Hause Sony bereits in den Startlöchern. Auf den Filmen liegt die Bürde der Ehrenrettung, denn ihren beiden Vorgänger aus Sonys Marvel-Universum haben die Messlatte denkbar niedrig gelegt. Erst fiel Morbius 2022 in der Kritik und an den Kinokassen durch und dann ließ Madame Web ihn dieses Jahr getreu dem Motto "schlimmer geht’s immer" mit seinem peinlich niedrigen Einspiel wie einen Blockbuster aussehen. Die Kritiken für die Geschichte der hellseherischen Superheldin aus Peter Parkers Dunstkreis waren vernichtend und Madame Web gilt als früher Favorit für die nächsten Goldenen Himbeeren.

Dabei las sich der Film im Vorfeld durchaus vielversprechend. Madame Web war das Kinodebüt der britischen TV-Regisseurin S.J. Clarkson, die u. a. die ersten zwei Folgen der brillanten Marvel-Serie "Jessica Jones" inszenierte. Mit talentierten Shooting Stars Dakota Johnson, Sydney Sweeney, Celeste O’Connor und Isabela Merced hatte der Film auch eine starke weibliche Hauptbesetzung. Doch auch sie konnten ihn nicht vor furchtbaren Dialogen der Morbius-Drehbuchautoren und der Einmischung des Studios, das Clarksons ursprüngliche Vision bis zur Unkenntlichkeit verformt haben soll, retten.

Nach der Veröffentlichung des Films wurde er nicht nur in der Kritik zerrissen und mit Memes im Internet ausgelacht, auch Hauptdarstellerin Dakota Johnson wandte sich schnell gegen ihren eigenen Film und machte keinen Hehl daraus, dass sie keine große Freude an ihm hatte und künftig Superheldenfilme wie die Pest meiden würde, während Sweeney den Misserfolg des Films bei ihrem Eröffnungsmonolog bei "Saturday Night Live" auf die Schippe nahm. In einem Interview erklärte sie ganz diplomatisch, dass ihre Beteiligung an Madame Web eine strategische Entscheidung gewesen sei, die ein wichtiger Baustein ihrer Geschäftsbeziehung zu Sony gewesen sein soll und die Weichen für ihren Romcom-Hit Wo die Lüge hinfällt sowie ihre Besetzung im angekündigten Barbarella-Remake des Studios gelegt haben soll.

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Hingegen hat sich Isabela Merced für den Film ausgesprochen und erklärte, ein wenig stolz auf ihn zu sein. Dabei wies sie auch auf das Kultpotenzial unfreiwillig lustiger Filme wie The Room und Catwoman hin.

Voll und ganz hinter dem Film steht weiterhin Emma Roberts, die in Madame Web einen kurzen Auftritt als Mary Parker, Mutter des künftigen Spider-Man Peter Parker, absolviert hat. Im Interview mit dem Branchenblatt Variety brach sie eine Lanze für ihn und schrieb den Flop des Films der heutigen Internet-Kultur zu, die sich über alles lustig macht: (aus dem Englischen)

Manche Dinge funktionieren, manche Dinge funktionieren nicht. Alle tun gerne so, als könnten sie vorhersagen, ob etwas funktionieren wird oder nicht. Und die Wahrheit ist, man kann es nicht. Etwas kann schiefgehen und später auf TikTok zu einem Riesending werden. Etwas läuft gut, aber dann schaut man es sich später an und fragt sich: "Das war erfolgreich?!"

Es gibt kein Geheimrezept. Es geht darum, etwas zu machen, was halbwegs gut ist und es dann im richtigen Moment auch zu treffen. Alles Andere ist nur wünschen und beten. Mich schüchtern Misserfolge nicht ein und mich schüchtern auch keine Menschen ein, die eine negative Meinung über etwas haben.

Ich persönlich habe Madame Web geliebt. Ich habe den Film wirklich genossen. Ich dachte, dass jeder darin großartig war. Die Regisseurin, S.J. Clarkson, hat tolle Arbeit geleistet, denke ich. Sie ist der Grund, weshalb ich den Film drehen wollte.

Wenn nicht die heutige Internet-Kultur wäre, in der aus allem ein Witz gemacht wird, denke ich, dass der Film anders aufgenommen worden wäre. Und das stört mich an vielen Dingen, auch Dingen, die ich gemacht habe, dass die Menschen heutzutage aus allem einen Witz machen.

Zugegeben, Madame Web macht es einem auch nicht gerade schwer, sich über ihn lustig zu machen…

Falls Ihr Euch selbst ein Bild von dem Film machen wollt, könnt Ihr das aktuell bei Netflix tun. Aber andererseits ist das Leben kurz und es gibt so viele schönere Dinge, die Ihr stattdessen mit Eurer Zeit anfangen könnt.

Quelle: Variety

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