Quellen: Moviefone, Sony Pictures Classics
Mittlerweile hat sich für Woody Allen eigentlich ein Muster etabliert. Auf jeden guten Film folgt mindestens ein mittelmäßiger bis schlechter und je länger die Wartezeit auf den nächsten guten Film, desto mehr wird man dafür belohnt. Wenn man wie Allen über 40 Jahre lang jedes Jahr einen neuen Film schreibt und inszeniert, ist es eigentlich nur selbstverständlich, dass nicht alle davon Meisterwerke sind. Nach jedem Match Point gibt es einen Scoop und nach jedem Midnight in Paris einen To Rome with Love. Es ist, glaube ich, Konsens, dass die besten Allen-Filme der letzten zehn Jahre Match Point, Vicky Cristina Barcelona, Midnight in Paris und Blue Jasmine sind. Dem kann ich eigentlich so auch zustimmen (wobei ich Cassandra’s Dream zumindest für ein wenig unterschätzt halte). Alle diese Filme wurden auch (in diversen Kategorien) bei den Oscars nominiert und Blue Jasmine wurde zuletzt mit dem verdienten Oscar für die "Beste Hauptdarstellerin" (Cate Blanchett) ausgezeichnet. Diesmal mussten die Allen-Fans nur einen schwachen Film zwischen den gelungenen Midnight in Paris und Blue Jasmine ertragen. Dass nach Blue Jasmine leider wieder ein etwas schwächeres Werk kommt, war zu befürchten und so scheint es auch zu kommen.
Immerhin punktet Magic in the Moonlight mit seinen beiden Hauptdarstellern. Erstmals spielen die entzückende Emma Stone und der stets verlässliche Colin Firth für Allen. In der Nebenbesetzung sind Marcia Gay Harden, Erica Leerhsen, Jacki Weaver und Eileen Atkins zu finden. Der Film spielt in Südfrankreich der zwanziger Jahre. Ein englischer Gentleman (Firth) wird dorthin beordert, um den vermeintlichen Schwindel einer selbsternannten Spiritualistin (Stone) aufzudecken. Schon bald erlebt er aber die Irrungen und Wirrungen der Liebe.
Der vor einiger Zeit veröffentlichte Trailer, den Ihr unten sehen könnt, erinnert mich von der Art und der Atmosphäre an Allens Scoop – Der Knüller, der nach dem Erfolg von Match Point folgte. Kein schlechter Film, doch auch kein sonderlich guter. An große Altersunterschiede bei Pärchen ist man in Hollywood ja schon gewohnt und doch erscheint der 28 Jahre ältere Firth schon auffällig zu alt für Stone zu sein.
Ein noch größeres Problem ist das Filmposter. Das Studio sollte demnächst lieber keine Praktikanten mit geringen Photoshop-Kenntnissen auf die Postererstellung ansetzen. Ich meine – was ist da los?! Wo schauen Colin Firths Augen hin? Warum sehen Emma Stones Arme nicht so aus, als würden sie zu ihr gehören? Und warum wurde Colin Firths Kopfbedeckung so offensichtlich nachträglich eingefügt?
An dem Poster soll es natürlich letztendlich nicht liegen. Wenn der Film entgegen meinen Erwartungen wirklich gut ist, dann wird da auch das miese Plakat keine Auswirkungen darauf haben. Doch insgesamt lässt mich wenig den Film erwarten. Andererseits – die Zeit bis zum nächsten wahrscheinlich guten Allen wird kürzer!
Magic in the Moonlight startet in Deutschland voraussichtlich am 4.12.2014.