Maleficent kommt nur geschnitten in die deutschen Kinos

Quelle: Schnittberichte

Bevor die WM im Juni losgeht, schicken die deutschen Verleiher am letzten Mai-Wochenende noch die letzten drei potenziellen Blockbuster ins Rennen, bevor eine "WM-Pause" für große Filme eingelegt wird. Diese sind Warners Edge of Tomorrow, Universals A Million Ways to Die in the West und Disneys Maleficent. Alle drei haben das Zeug zu großen Hits und dadurch, dass sie jeweils ein unterschiedliches Publikum ansprechen, stehen sie sich auch gegenseitig nicht wirklich im Weg. Edge of Tomorrow hat den Vorteil, dass die Kinogänger hierzulande auf Sci-Fi-Spektakel stehen und Tom Cruise immer noch ein Kassenmagnet ist, wenn auch nicht so wie früher. A Million Ways to Die in the West profitiert von dem Erfolg von Ted, der im Marketing stets erwähnt wird und Disney hat mit seinen Märchenfilmen sowieso einen guten Stand.

Um das Erfolgspotenzial von Maleficent zu maximieren, unternahm Disney jetzt aber einen Schritt, der einigen Filmfans sicherlich missfallen wird. Da das in den Trailern bereits recht düster anmutende Märchen von der FSK eine Freigabe ab 12 Jahren erhielt, legte der Verleih die Schere an und kürzte den Film um 40 Sekunden, damit er ab 6 Jahren freigegeben werden kann. Das erscheint auf den ersten Blick etwas unlogisch, da die Kinder zwischen 6 und 11 Jahren heutzutage auch FSK12-Filme sehen dürfen, sofern sie von ihren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten begleitet werden. Dennoch ist die Befürchtung groß, dass allein schon das FSK12-Logo, das den Film auf die gleiche Stufe mit Filmen wie Skyfall, RoboCop und The Dark Knight Rises hebt, auf manche Eltern junger Kinder abschreckend wirken könnte. Ein gutes Beispiel ist der Animationsstreifen ParaNorman, der mit einer FSK12-Fregabe in die deutschen Kinos gebracht wurde und damit an den Kinokassen einfach keine Chance hatte.

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Auch Disneys letztes Filmmärchen, Die fantastische Welt von Oz, wurde ab 6 Jahren freigegeben, allerdings ohne jegliche Schnittauflagen. Interessanterweise ließ Disney aber zu, dass Tim Burtons Alice im Wunderland mit einer FSK12-Freigabe in die Kinos kam. Da der Film mehr als 3 Mio Besucher in die Kinos lockte, hat das wohl kaum geschadet.

Dass auch Kinder- und Familienfilme für niedrigere Freigaben geschnitten werden ist aber nichts Neues. So hat Disney bereits u. a. beim ersten und dritten Narnia-Film die Schere angelegt, ebenso wie bei Lilo & Stitch (in jenem Fall, um von einer FSK6 auf eine Freigabe ab 0 Jahren zu kommen). Auch bei anderen Verleihern kam es schon vor, so beispielsweise Sony bei Peter Pan oder Warner Bros. bei Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Nicht immer waren die Schnitte so schlimm, dass sie dem Sehvergnügen wirklich geschadet haben, doch alleine aus künstlerischen Gründen ist es natürlich schade, dass der Film dann nicht in der Fassung in die Kinos kommt, in der die Macher es intendiert haben.

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